Nachhaltige Entwicklung finanzieren? Die Rolle der Entwicklungshilfe bei der Energiewende in Südostasien (Bertheau, Lindner 2021)

Paul Bertheau, Robert Lindner

Der rasche Ausbau moderner Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energien in der schnell wachsenden südostasiatischen Region wird entscheidend sein, um sicherzustellen, dass die Region ihren steigenden zukünftigen Energiebedarf auf nachhaltige Weise decken kann.

Viele Länder werden jedoch Unterstützung durch internationale Zusammenarbeit und Auslandshilfe benötigen, um ihre nachhaltigen Energiequellen zu entwickeln. Die drei ostasiatischen Geberstaaten Japan, Südkorea und China sind besonders wichtig, weil sie einen großen Anteil an den Hilfszahlungen in die Region ausmachen und als entwicklungspolitische Vorbilder für viele Empfängerländer dienen. Alle drei Staaten sind Unterzeichner des Pariser Abkommens und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und damit den globalen Zielen des Klimaschutzes und der nachhaltigen Energieentwicklung verpflichtet. Dieses Papier basiert auf einer Analyse offizieller Hilfsdatenbanken und Second-Party-Daten, um die Details der energiebezogenen Hilfsbeiträge der drei wichtigsten Geberstaaten für Südostasien in den letzten 15 Jahren zu untersuchen.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass alle drei Staaten ihren eigenen internationalen Zusagen widersprachen, indem sie in vielen Ländern der Region Projekte zur Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen finanzierten. Obwohl die jüngsten politischen Veränderungen in Japan und Südkorea Anlass zu Optimismus geben, sind die Undurchsichtigkeit der energiebezogenen Hilfsgelder Chinas in Verbindung mit der erneuten Unterstützung der heimischen Kohleverstromung besorgniserregende Zeichen für die Zukunft der Energieentwicklung in Südostasien und darüber hinaus.

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