Techno-ökonomische Bewertung von Flexibilitätsoptionen versus Netzausbau in Verteilnetzen (Resch et al. 2021)

Matthias Resch, Jochen Bühler, Birgit Schachler, and Andreas Sumper

In diesem Beitrag werden fünf verschiedene Flexibilitätsoptionen aus techno-ökonomischer Perspektive als Alternativen zum traditionellen Netzausbau für ein bestimmtes Verteilnetz in Deutschland analysiert.

Zur Auswahl stehen: zwei Blindleistungsregelungsstrategien mit Photovoltaik-Wechselrichtern in Abhängigkeit von der Stromeinspeisung bzw. der Spannung am Anschlusspunkt), eine Haushalts- und zwei Großbatteriespeicheranwendungen (Primärregelleistung mit autonomer Blindleistungsregelung oder Eigenverbrauchsmaximierungsstrategie mit autonomer Blindleistungsregelung). Für das Pilotnetz in Süddeutschland wird ein Photovoltaik-Ausbaupfad festgelegt.

Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, die Netzausbaumaßnahmen zu quantifizieren, die durch die Anwendung dieser fünf Flexibilitätsoptionen für den angenommenen Ausbaupfad vermieden werden können, wobei der Schwerpunkt auf großen Batteriespeichern liegt. Es wird gezeigt, dass die fünf Flexibilitätsoptionen die Hosting-Kapazität für PV-Anlagen im Vergleich zu einem Szenario ohne um bis zu 45 % erhöhen. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse der wirtschaftlichen Bewertung darauf hin, dass die analysierten Flexibilitätsoptionen eine praktikable Alternative zum traditionellen Netzausbau darstellen könnten, da sie alle ein Kostensenkungspotenzial für die Pilotregion aufweisen.

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