Einzigartige Chancen von Inselstaaten beim Übergang zu einem kohlenstoffarmen Mobilitätssystem (Soomauroo et al. 2020)

Philipp Blechinger, Felix Creutzig und Zakia Soomauroo

Kleine Inselentwicklungsländer (SIDS) tragen nur einen winzigen Teil zu den globalen Treibhausgasemissionen und zum Energieverbrauch bei, sind aber in hohem Maße den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt, insbesondere extremen Wetterereignissen und dem Anstieg des Meeresspiegels. Es gibt jedoch nur wenige Untersuchungen zu potenziellen Dekarbonisierungspfaden, die nur für SIDS gelten. Hier argumentieren wir, dass die Topologie, der Maßstab und die Wirtschaftlichkeit der Insel charakteristische Merkmale von SIDS sind, die die Überwindung des Carbon Lock-in erleichtern.

Wir untersuchen diese Dimensionen für die drei Inseln Barbados, Fidschi und Mauritius. Wir stellen fest, dass inselartige Topologien und kleine Maßstäbe eine Chance sowohl für öffentliche Verkehrskorridore als auch für die schnelle Elektrifizierung von Fahrzeugflotten bieten. Der Tourismussektor ermöglicht es lokalen Entscheidungsträgern und Investoren, mit Shared Mobility zu experimentieren und Spillover-Effekte zu erzielen, indem Touristen über neue Mobilitätsoptionen aufgeklärt werden. Begrenzte Netzwerkeffekte und die jeweilige Wirtschaft ermöglichen es somit, den Carbon Lock-in zu überwinden.

Wir fordern gezielte Investitionen in SIDS, um die Mobilitätssysteme auf Inseln bis 2040 auf null Kohlenstoff umzustellen. Die Dekarbonisierung von SIDS ist nicht nur als Maßnahme zur Eindämmung des Klimawandels erforderlich, sondern auch als starkes Signal an die Weltgemeinschaft, das unterstreicht, dass eine kohlenstofffreie Zukunft möglich ist.

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