Das Open Energy Modelling Framework (oemof) – Ein neuer Ansatz zur Erleichterung von Open Science in der Energiesystemmodellierung (Hilpert et al. 2018)
Simon Hilpert, Cord Kaldemeyer, Uwe Krien, Stephan Günther, Clemens Wingenbach and Guido Pleßmann
Energiesystemmodelle sind zu unverzichtbaren Werkzeugen für die Planung zukünftiger Energiesysteme geworden, indem sie Einblicke in unterschiedliche Entwicklungspfade geben. Nachhaltige Systeme mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien zeichnen sich jedoch durch wachsende sektorübergreifende Verflechtungen und dezentrale Strukturen aus.
Um wichtige Eigenschaften immer komplexer werdender Energiesysteme zu erfassen, sind ausgefeilte und flexible Modellierungswerkzeuge erforderlich. Gleichzeitig gewinnt Open Science bei der Modellierung von Energiesystemen immer mehr an Bedeutung. In diesem Beitrag wird das Open Energy Modelling Framework (oemof) als neuartiger Ansatz zur Modellierung, Darstellung und Analyse von Energiesystemen vorgestellt. Das Framework bietet einen Werkzeugkasten zur Erstellung umfassender Energiesystemmodelle und wurde Open Source unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Durch kollaborative Entwicklung auf der Grundlage offener Prozesse unterstützt das Framework ein Höchstmaß an Partizipation, Transparenz und Open-Science-Prinzipien bei der Modellierung von Energiesystemen.
Basierend auf einer generischen graphenbasierten Beschreibung von Energiesystemen eignet es sich gut, um komplexe sektorübergreifende Systeme flexibel zu modellieren und verschiedene Modellierungsansätze einzubeziehen. Dies macht das Framework zu einer Mehrzweck-Modellierungsumgebung für die Modellierung und Analyse verschiedener Systeme auf Skalen von urban bis transnational.