Ein kritischer Überblick über moderne Ansätze zur mehrdimensionalen Messung von Energiearmut (Pelz et al. 2018)
Setu Pelz, Shonali Pachauri, and Sebastian Groh
Jüngste Bemühungen, Energiearmut umfassender zu messen, versuchen, die Mängel der binären Metriken zu beheben, die nach wie vor häufig verwendet werden. Sowohl bei der Konstruktion der neuen Messrahmen als auch bei ihrer Anwendung bleiben jedoch erhebliche Herausforderungen bestehen. Das Papier stellt eine Analyse der jüngsten mehrdimensionalen Messansätze und -anwendungen vor, um Rückschlüsse auf die Auswirkungen ihrer Anwendung auf die Messung des Energiezugangs und auf die Information über politische Maßnahmen zu dessen Verbesserung zu ziehen.
Die Bewertung deutet darauf hin, dass trotz der Fortschritte, die bei der Erfassung des mehrdimensionalen Charakters der Energiearmut erzielt wurden, die neuen Maßnahmen derzeit zu komplex sind, um auf globaler Ebene operationalisiert zu werden, und zu präskriptiv, um in verschiedenen nationalen Kontexten akzeptiert zu werden. Daher sind weitere Anstrengungen erforderlich, um die neuen Rahmenwerke für die Zwecke der globalen Nachverfolgung zu konsolidieren und zu vereinfachen und sie an spezifische Länderkontexte anzupassen und zu modifizieren, um die nationale Politik und Planung zu informieren. Eine Teilmenge der wichtigsten Dimensionen der Energiearmut und ein einheitlicher Satz von Indikatoren müssen für die Zwecke globaler Vergleiche in die engere Wahl gezogen werden, während bei spezifischen nationalen Nachverfolgungsbemühungen Dimensionen und Schwellenwerte herangezogen werden können, die am besten geeignet sind, die Energiearmut und ihre Ursachen in einem bestimmten Kontext genau zu erfassen.