Energiezugang für Subsahara-Afrika mit dem Fokus auf hybride Mini-Grids (Blechinger et al. 2016)
Philipp Blechinger, Catherina Cader, Ayobami Solomon Oyewo, Christian Breyer, Paul Bertheau
Im Rahmen des Ziels für nachhaltige Entwicklung Nummer 7 (SDG7) und der UN-Initiative Sustainable Energy4All wird angestrebt, bis 2030 einen universellen Zugang zu nachhaltiger Energie zu erreichen. Der Zugang zu Elektrizität ermöglicht die soziale und wirtschaftliche Entwicklung durch verbesserte Bildung, Gesundheitsversorgung, Landwirtschaft und Geschäftsmöglichkeiten. Um diesen Zugang zu erreichen, wurden und werden weltweit enorme Anstrengungen unternommen. Trotzdem haben immer noch 1,3 Milliarden Menschen keine ausreichende Stromversorgung. Vor allem in Subsahara-Afrika (SSA) hat die Mehrheit der Menschen keinen Zugang zu Elektrizität. Die derzeitigen Maßnahmen zum Netzausbau in SSA werden durch das starke Bevölkerungswachstum in ländlichen Gebieten und die schwache zentrale Netz- und Stromerzeugungsinfrastruktur untergraben. Die derzeitige zentrale Stromversorgungsinfrastruktur verursacht 8,8 Prozent der Umsatzverluste in SSA durch häufige Stromausfälle [4]. Der Anschluss neuer Kunden an diese Versorgungssysteme ohne zusätzliche Stromerzeugungskapazitäten würde diese Situation noch verschlimmern. Um die Elektrifizierung in SSA zu beschleunigen, empfiehlt es sich daher, sich nicht nur auf den Netzausbau als Elektrifizierungsoption zu konzentrieren, sondern auch auf dezentrale hybride Mini-Grids und Inselsysteme. Das New Policies Scenario der IEA schlägt vor, bis zum Jahr 2040 allein für Subsahara-Afrika 26 TWh durch Mini-Grids zu erzeugen. Die beiden bekanntesten Technologien, um dies zu erreichen, sind Photovoltaik (PV) und Öl, gefolgt von der Wasserkraft. Neben den Erkenntnissen der IEA zu den Gesamtzahlen gibt es noch Herausforderungen bei der räumlichen Planung der Elektrifizierungsszenarien, z.B. bei der genauen Proskription der Investitionskosten verschiedener Elektrifizierungsmaßnahmen.