Speicherbedarf in Energieregionen unter Berücksichtigung verschiedener Autarkiegrade (Möller et al. 2015)
Caroline Möller, Sandra Rosenberger, Martin Faulstich
Sogenannte Energieregionen wollen unabhängig vom Import fossiler Ressourcen im Energiesektor werden und streben Autarkie durch die Nutzung Erneuerbarer Energien an. Der autarke Versorgungsgrad wird hierbei üblicherweise über das Verhältnis von Energieerzeugung und -verbrauch auf Basis von bilanziellen Jahresberechnungen bestimmt. Die vorliegende Untersuchung ermittelt anhand von zeitschrittbasierten Jahressimulationen den Speicherbedarf für eine Modellregion in Deutschland im Bereich der Stromversorgung. Grundlage sind die für diese Region festgelegten Ziele zum Ausbau Erneuerbarer Energien und zur Senkung des Stromverbrauchs für das Jahr 2030. Die Ergebnisse werden unter Vorgabe verschiedener Autarkiegrade ermittelt. Anders als üblicherweise in den Energiekonzepten der Regionen wird hier bei der Ermittlung des Autarkiegrads nur die direkt verbrauchte oder aus dem Speicher bezogene Energie berücksichtigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass mit den Regionszielen für das Jahr 2030 bis zu einem Bereich von rund 80 % Autarkie keine Speicher benötigt werden, da die Last in den meisten Stunden des Jahres durch die hohen Erzeugungskapazitäten bereits direkt durch Erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Für 100 % Autarkie ist der Speicherbedarf jedoch immens. Eine Vernetzung von Regionen führt zunächst zu einem verminderten Speicherbedarf im Vergleich zu einzelner Betrachtung. Die Einbeziehung von Regionen, die sich aufgrund von zu geringer erneuerbarer Stromerzeugung im Vergleich zum Verbrauch nicht selbst versorgen könnten, erhöht jedoch den Speicherbedarf wieder.