Offshore versus Onshore: Die unterschätzte Bedeutung von Onshore-Windkraft und Photovoltaik für die Energiewende auf den britischen Inseln (Diesing et al. 2023)

P. Diesing, D. Bogdanov, R. Satymov, M. Child, I. Hauer, C. Breyer

Die Britischen Inseln, bestehend aus dem Vereinigten Königreich und der Republik Irland, wurden im Hinblick auf eine nachhaltige Energiewende hin zu 100 % erneuerbarer Energie im Jahr 2050 untersucht. Unter gegebenen Rahmenbedingungen wurden drei Pfade, die das gesamte Energiesystem umfassen, in 5-Jahres-Zeitschritten und stündlicher Auflösung unter Anwendung eines fortschrittlichen Modellierungswerkzeugs für Energiesysteme untersucht und die kostengünstigsten Lösungen ermittelt. Die britischen Inseln wurden in zehn subnationale Regionen gegliedert. Besonderes Augenmerk wurde auf das hohe Offshore-Windpotenzial der Britischen Inseln sowie auf die begrenzte gesellschaftliche Akzeptanz der Onshore-Windenergie im Vereinigten Königreich gelegt.

Die Ergebnisse zeigen, dass ein Übergang zu 100 % erneuerbaren Energien wirtschaftlich attraktiver ist als die von der Regierung verfolgte Strategie, die Kernkraft und fossile Kohlenstoffabscheidung und -speicherung beinhaltet. Die jährlichen Gesamtsystemkosten können auf 63 Mrd. € und nivellierte Stromkosten von 40 €/MWh sinken, wenn Onshore-Windkraft und Photovoltaik in größerem Umfang gebaut werden dürfen. Ein hoher Elektrifizierungsgrad und die Sektorkopplung sind die Hauptgründe für den Rückgang der Primärenergienachfrage. Die vielfältigen Risiken der Kerntechnik können vermieden werden, wenn gezielte Maßnahmen in Richtung 100 % erneuerbare Energien ergriffen werden.

Erschienen in: IET Renewable Power Generation, Volume 17, Issue 13Oct 2023, Pages 3151-3402

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