HyExpert Saarland: Modellregion für Wasserstoff
Projektbeschreibung
Im HyExpert-Projekt „H2Modellregion Saarland“ wird ein Konzept für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff für das Saarland erarbeitet. Das RLI unterstützt dabei mit seiner wissenschaftlichen Expertise und in Zusammenarbeit mit IAV und Consulting4Drive das Konsortium aus 23 Partnern aus den Sektoren Industrie, Mobilität und Energie. Koordiniert wird das Projekt vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr (MWAEV).
HyLand-Initiative stößt bundesweit Wasserstoffprojekte an
Das Saarland ist eine von 13 Gewinnerregionen im Wettbewerb HyLand – Wasserstoffregionen in Deutschland des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Den HyExpert-Regionen wurden aus diesem Programm jeweils bis zu maximal 300.000 Euro zur Verfügung gestellt, um Wasserstoffkonzepte mit vielfältigen konkreten Projektideen auszuarbeiten. Das Saarland plant hier unter anderem Konzepte für den Ausbau von Wasserstofftankstellen, zur Nutzung im Schienenverkehr und im ÖPNV, im Energiebereich und im industriellen Sektor. Ziel ist es, den zukünftigen Bedarf an Wasserstoff im Bundesland abzuschätzen und in Einklang mit den ebenfalls schon avisierten Erzeugungsmöglichkeiten zu bringen.
Wasserstoffpotenzial in allen Sektoren
Das RLI ist wissenschaftlich beratend im Projekt tätig und unterstützt die verschiedenen Akteure unter anderem mit Daten, Simulationen und Optimierungen für Wasserstoffanlagen. Dazu gehören etwa die Untersuchung des Schienenverkehrs und seines Potenzials für Wasserstoff. Außerdem werden die Möglichkeiten, Brennstoffzellenbusse mit Wasserstoff zu versorgen analysiert und eine Umstellung des Fuhrparks geplant sowie die technisch-wirtschaftlichen Einsatzmöglichkeiten in Blockheizkraftwerken am Beispiel konkreter Anlagen überprüft. Besonders interessant für das Saarland könnte auch ein Einsatz von Wasserstoff in der Stahlindustrie sein, um diesen wichtigen Industriesektor zu dekarbonisieren. Ein übergeordnetes Ziel ist es außerdem, die Übertragbarkeit aller Ergebnisse des Projektes zu gewährleisten.
RLI hilft, Umsetzungsphase vorzubereiten
Neben diesen klassischen Forschungsaufgaben unterstützt das RLI außerdem das saarländische MWAEV bei der Netzwerkmoderation und -koordination, indem es etwa Workshops mit allen beteiligten Partnerinstitutionen inhaltlich mit plant und -organisiert und Kontakt zu den einzelnen Arbeitsgruppen im Projekt hält. Am Ende des Projekts steht die Erarbeitung einer Umsetzungsstrategie, mit der sich das Saarland potenziell für die nächste Runde im HyLand-Programm des BMVI qualifizieren und somit in die konkrete Umsetzung der Vorhaben starten könnte.
Aufgaben
- Unterstützung des saarländischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr bei der Planung und Durchführung von Netzwerktreffen, Workshops und Arbeitsgruppensitzungen
- Unterstützung bei der Netzwerk-Moderation, Beratung des Ministeriums und Ausarbeitung eines Arbeitsplans für das Konsortium
- Erarbeitung der Umsetzungsstrategie
- Vergleichende Übersichtsrecherche für den Status Quo beim Schienenverkehr
- Untersuchung und Vergleich der Depotversorgung von Brennstoffzellenbussen
- Auslegung von Wasserstofftankstellen für den ÖPNV
- Neutrale Expertise für den Aufbau von Tankinfrastruktur
- Aufzeigen der Möglichkeiten der Dekarbonisierung der Stahlindustrie
- Prüfung der Anschaffung von Elektrolyseuren durch Industrieunternehmen sowie Bezifferung von Synergieeffekten