Studie zu Chancen und Risiken von Wasserstoffpartnerschaften und -technologien in Fokusländern
Projektbeschreibung
Das Ziel dieses Projekts ist die Analyse von Chancen und Risiken bei möglichen Wasserstoffpartnerschaften zwischen den Fokusregionen Nordafrika, Westafrika, Zentralasien und Deutschland.
Das Ziel soll erreicht werden, in dem die Projektpartner ein Thesenpapier entwickeln. Dieses wird in drei Stakeholder-Workshops in den unterschiedlichen Fokus-Regionen ganzheitlich analysiert und erweitert. Im Ergebnis können daraus Handlungsempfehlungen für die Implementierung von internationalen Wasserstoffpartnerschaften entlang der Dimensionen Energie, Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Politik abgeleitet werden.
Das RLI schließt sich dafür mit ANSOLE e.V. und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zusammen und stellt ein internationales und interdisziplinäres Projektkonsortium.
Grüner Wasserstoff im internationalen Blick
Grüner Wasserstoff ist ein Energieträger der Zukunft. Das Potenzial für Erneuerbare Energien (EE) und die Herstellung von grünem Wasserstoff ist in Deutschland allerdings begrenzt. Die Produktion von Wasserstoff in sonnen- und windreichen Ländern ist deshalb für die Deckung der deutschen Nachfrage eine wirtschaftlich attraktive Option. Gleichzeitig gilt es die Perspektiven und spezifischen Situationen der potentiellen Exportländer zu verstehen und gemeinsame Strategien zu entwickelt. Das Projekt soll diesen Austausch mit Fokusregionen fördern und die Kriterien für die Entwicklung von sozial, wirtschaftlich, ökologisch, technisch und politisch nachhaltigen Wasserstoffpartnerschaften analysieren.
Wasserstoffpartnerschaften
Neben bestehenden Wasserstoffpartnerschaften arbeitet Deutschland an der Entwicklung weiterer Partnerschaften, die eine internationale Zusammenarbeit zur Wasserstoffproduktion inklusive In- und Export sichern und diversifizieren sollen. Diese Entwicklung kann erheblichen Einfluss auf die technische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung der jeweiligen Partnerländer haben und soll im Rahmen des Gutachtens für die Fokusregionen bewertet werden.
Analyse der Chancen und Risiken
Das Projekt analysiert Chancen und Risiken von internationalen Wasserstoffpartnerschaften entlang von drei Schritten:
Zunächst wird eine Thesensammlung entwickelt, die anhand einer Delphie-Befragung zu einem Thesenpapier verfeinert und konkretisiert wird.
Im nächsten Schritt wird das Thesenpapier durch Expert*innen- bzw. Stakeholder*innenworkshops für die jeweiligen Fokusländer validiert und komplementiert. Dabei wird der Logik einer strategischen SWOT-Analyse gefolgt.
Auf Basis des Thesenpapiers werden Hypothesen bezüglich der Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken) für jedes Land entlang der Kategorien Energie, Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Politik entwickelt.
Auch mittel- und langfristigen Perspektiven der potenziellen Partnerschaften fließen in die Bewertung ein. Berücksichtigt werden zum Beispiel das Exportpotenzial sowie die Resilienz der ausgewählten Länder im Hinblick auf Energieerzeugung, -transport und -export.
Berücksichtigung umweltrelevanter und sozialpolitischer Aspekte
Umweltrelevante und sozialpolitische Themen werden ebenfalls untersucht. In einigen der Fokusregionen ist (Süß)-Wasser knapp und Ökosysteme teilweise fragil. Diese Aspekte werden in den Workshops genauer diskutiert.
Dasselbe gilt für die sozialen Rahmenbedingungen und Teilhabemöglichkeiten der lokalen Bevölkerung in Gebieten, in denen Einkommen und Jobchancen niedrig sind. Hier sollte bei einer kommerziellen Nutzung der natürlichen Ressourcen die Zivilgesellschaft eingebunden und das Potenzial für neue Arbeitsplätze untersucht werden.
Die Bewertung der Realisierungsbedingungen sowie die Identifikation und Priorisierung der wichtigsten Handlungsfelder ist die Grundlage für entsprechende Handlungsempfehlungen. Diese werden in einem Ergebnispapier final aufbereitet.
Aufgaben
- Erarbeitung eines Thesenpapiers zu Chancen und Risiken von internationalen Wasserstoffpartnerschaften aus Perspektive der exportierenden Länder
- Durchführung von Delphi Befragungen und Stakeholder Workshops
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Implementierung von internationalen Wasserstoffpartnerschaften