PIOnEER – Potenzialanalyse zur Identifikation von Orten nachhaltiger Energieeffizienz und Elektromobilität in der Region Brandenburg

Projektbeschreibung

Projektzeitraum 01.07.2016 – 31.12.2016

Welche Standorte in Brandenburg eignen sich besonders für Elektromobilität in Kombination mit einem Micro Smart Grid (MSG)? Dies untersuchte das Reiner Lemoine Institut im Auftrag des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums im PIOnEER-Projekt.

Ein MSG wird auch als „intelligentes Stromnetz“ bezeichnet. Es verknüpft vor Ort erzeugte regenerative Energie, Speicher und Mobilitätsangebote und steuert die optimale Auslastung aller Komponenten – je nach Stromangebot und Nachfrage. Das PIOnEER-Projekt hatte somit das Ziel, Erneuerbare Energie effizienter zu nutzen und zu speichern und dadurch die Stromnetze zu entlasten. Außerdem sollte die Verbreitung von Elektrofahrzeugen durch die Bereitstellung von öffentlicher Ladeinfrastruktur gefördert werden.

Abschließend wurden für ausgewählte Mikrostandorte detaillierte technische Umsetzungsmaßnamen und Nutzungskonzepte beispielhaft erarbeitet.

Das Projekt wird ab Juli 2017 im Nachfolgeprojekt PIOnEER2 fortgesetzt.

Aufgaben

  • Erarbeitung eines Kriterienkatalogs mit Voraussetzungen und Gunstfaktoren für den Erfolg von nachhaltiger Energieeffizienz und Elektromobilität, um Standorte evaluieren und vergleichen zu können
  • Durchführung von Machbarkeitsstudien für drei Modellstandorte, um Spezifikationen sowie Konstellationen beispielhaft zu deklinieren und mögliche Pilotumsetzungen vorzubereiten
  • Anstoß eines Diskussionsprozesses bei den Akteuren (Politik, Wohnungswirtschaft, Verkehr, Energieversorger, etc.) zum weiteren Ausbau und zur Ausgestaltung von Energieeffizienz und Elektromobilität in Brandenburg

Ergebnisse

  • Das Normalladenetz in Brandenburg muss um mindestens 300 zusätzliche Normalladepunkte ausgebaut werden, um eine Flächenabdeckung in der Initialphase zu gewährleisten.
  • Das „elektromobile Reisen“ durch Brandenburg erfordert eine flächendeckende Verteilung von 132 zusätzlichen Schnellladepunkten.
  • Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer von Elektrofahrzeugen – privat und gewerblich – sind vor allem im näheren Berliner Umland und in „Regionalen Wachstumskernen“ ansässig.
  • Der Infrastrukturausbau in Brandenburg wird vor allem durch Einzelmaßnahmen verschiedenster Akteure vorangetrieben – etwa Gewerbe mit Einzelförderanträgen, Kommunen, Multiplikatoren mit Sammelanträgen, etc.
    Kommunen und Gemeinden wird empfohlen, überregionale Elektromobilitätskonzepte gemeinsam zu gestalteten, um weitere Potenziale zu vergrößern und Synergien zu nutzen.
  • Die Teilelektrifizierung von Nutzfahrzeugflotten (Klasse N1 bis 3,5 Tonnen) überregional operierender Unternehmen ist technisch und wirtschaftlich auf absehbare Zeit möglich. Die mit der Batteriekapazität steigende erforderliche Ladedauer ist für den Alltagsgebrauch jedoch noch nicht praktikabel.
  • Elektromobilität im ländlichen ÖPNV ist vor allem durch den Einsatz von Erneuerbare-Energie-Anlagen ökologisch sinnvoll. Brandenburg kann hierbei seine Spitzenposition im Bereich der Erneuerbaren Energien nutzen und Pilotprojekten auf den Weg bringen.
  • Lokale Elektromobilitätssysteme übersteigen oft noch die verfügbare Anschlussleistung durch hohe Ladeleistungen und etwaige Nebenverbraucher. Erneuerbare und smarte Lösungen sind gefragt.
  • Das Interesse an Elektromobilität und Erneuerbaren Energien ist bei Akteuren in Brandenburg erkennbar hoch.