SEA-Power: Überprüfung des Stromsektors in Südostasien
Projektbeschreibung
Im Projekt Southeast Asia (SEA) Power Sector Review erarbeitet das RLI zusammen mit Partnerorganisationen eine Open-Source-Datenbank mit relevanten Daten der Energiebranchen aus den zehn ASEAN-Ländern. Die Datenbank soll als Grundlage für die Energiewende in den Ländern dienen und die regionale Zusammenarbeit fördern, um die Klimaziele in Südostasien zu erreichen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Umstellung des Energiesektors in den vier Ländern Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam. Auf sie entfallen 80 Prozent des gesamten Energieanteils der Region. Ziel des Projektes ist es, diese Länder bei ihrer Umstellung auf saubere, erschwingliche und nachhaltige Energie (CASE) zu unterstützen.
Energiewende in Südostasien
Südostasien ist eine der sich wirtschaftlich am schnellsten entwickelnden Regionen der Welt. Bis 2040 soll der Energiebedarf um 70 Prozent steigen. Das Potenzial, diesen Wandel mit erneuerbaren Energien zu gestalten, ist enorm. Aus verschiedenen Gründen bevorzugen lokale politische und wirtschaftliche Interessengruppen aber weiterhin fossile Brennstoffe. Die Haupthindernisse für die Nutzung erneuerbarer Energien sind in der gesamten Region ähnlich. Zu ihnen gehören eine uneinheitliche Energieplanung, Bedenken hinsichtlich der Netzkapazitäten und -stabilität, sowie eine fehlende grenzüberschreitende Integration der Stromsysteme in der Region. Das Potenzial erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz wird bislang unangemessen berücksichtigt. Das Projekt SEA Power Sector Review soll helfen, diese Hindernisse zu überwinden.
Synergien mit Energieprojekten
Der Energiesektor verursacht einen großen Teil der weltweiten Treibhausgasemissionen. Die Dekarbonisierung diese Sektors wird daher in vielen Ländern als wichtiges Versprechen zur Abschwächung der Klimakrise angesehen. Auch in den zehn ASEAN-Mitgliedstaaten. CASE führte im November 2020 das Research Assessment Framework (RAF) durch, um Herausforderungen bei der Beschleunigung der Energiewende zu identifizieren. Aus diesen Erkenntnissen lässt sich ableiten, dass eine konsolidierte, transparente und aktuelle Stromsektor-Datenbank für die politische Planung erforderlich ist.
Die Datenbank soll das CASE-Programm unterstützen. Dieses wird von einem Konsortium aus sieben Organisationen durchgeführt. Darunter sind die GIZ mit ihren lokalen Büros, zwei internationale Expertenorganisationen oder kurz „IEOs“ (Agora Energiewende und NewClimate Institute), sowie vier lokale Expertenorganisationen (LEOs) in jedem Land. Dazu zählen das Institute for Climate and Sustainable Cities der Philippinen (ICSC), das Institute for Essential Services Reform in Indonesien (IESR), die Vietnam Initiative for Energy Transition (VIET), das Energy Research Institute Thailand (ERI) und die Thailand Development Research Institute Foundation (TDRI). Das CASE-Regionalteam, bestehend aus Agora Energiewende, NewClimate Institute und GIZ Thailand, treibt die Umsetzung der regionalen Aktivitäten und die Strategieentwicklung voran. Der Großteil der CASE-Aktivitäten wird von Länderteams durchgeführt, die sich aus den jeweiligen lokalen Expertenorganisationen und der GIZ zusammensetzen.
Aufgaben
- Sammlung, Aufbereitung und Validierung von Stromsektor-Daten für Südostasien
- Sichtung relevanter Berichte, wissenschaftlicher Artikel und Stromsektorstatistiken
- Koordination mit Energiesektor-Experten aus den ASEAN-Ländern
- Entwicklung einer Energiedatenbank, einschließlich Datenverarbeitung
- Koordinierung der Datenüberprüfung mit dem Agora Energiewende-Team