Energiezellen Lübben
Projektbeschreibung
In diesem Projekt entwickeln Wissenschaftler:innen des RLI für die Stadtwerke Lübben in Brandenburg ein Online-Energiezellenmodell, das die Integration von Wasserstoff und erneuerbaren Energien (EE) im Energiesystem unterstützt. Ziel des Projekts ist auch die Verbesserung der Wasserstoffkomponenten im Analysetool open-plan und dessen Nutzendenfreundlichkeit. Die Ergebnisse und die Anwendung des Tools werden abschließend in Town-Hall-Meetings vorgestellt.
Entwicklung eines Online-Energiezellenmodells
Das Zellulare Energiesystem ist ein Organisationsmodell für die Energieversorgung. Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird dabei die physikalische Balance zwischen Energieangebot und -nachfrage so weit wie möglich auf lokaler Ebene hergestellt und nur die Restlast mit der nächsthöheren Ebene ausgeglichen. Eine Energiezelle besteht aus Infrastruktur für verschiedene Energieformen (z.B. elektrisch oder chemisch).
Für das Online-Energiezellenmodell in Lübben entwickelt das Projektteam das offene Energiesystemanalyse-Tool open-plan weiter, ergänzt Komponenten und passt bestehende an. So wird die Nutzendenfreundlichkeit erhöht, damit zum Beispiel Behörden, lokale Energiesysteme digital planen, analysieren und optimieren können. Das Tool verfügt bereits über eine intuitive Oberfläche für Benutzer:innen und eine Vielzahl an Komponenten zur Abbildung verschiedener Energiezellen. Das Projektteam wird Standardwerte hinzufügen, die es ermöglichen, auch ohne technische Vorkenntnisse verschiedene Szenarien zu erstellen und zu simulieren.
Anwendung des Modells und Erstellung eines Handbuchs
In einem weiteren Schritt wenden die Wissenschaftler:innen das Energiezellenmodell auf die Region Lübben an und berücksichtigen besonders den Einsatz von Wasserstoff. Die Ergebnisse werden in einem leicht verständlichen Handbuch für Nutzende dokumentiert, das auch eine schrittweise Darstellung der benötigten Eingaben enthält.
Simulation und Auswertung
Auf Basis der Modellierung simulieren die Wissenschaftler:innen das Energiesystem in Lübben. Für die Integration von Wasserstoff legen sie in Abstimmung mit den lokalen Akteuren Schwerpunkte für die Modellierung fest und simulieren bis zu drei Szenarien anhand von Stützjahren (2030, 2040, 2050). Die Ergebnisse fassen sie in einem Bericht zusammen und leiten darin Erkenntnisse für die Auslegung einer Wasserstoffwirtschaft in der Region ab. Diese können auch für andere Regionen in Zentraleuropa von Bedeutung sein.
Wasserstoff birgt ein hohes Potenzial bei der Sektorenkopplung und damit für die Nutzung von Strom aus regionalen EE-Anlagen zu verwenden. So trägt dieses Projekt dazu bei, mehr Nachhaltigkeit in der regionalen Energieversorgung herzustellen.
Aufgaben
- Verbesserung der Wasserstoffkomponenten im open-plan-tool und der Benutzerfreundlichkeit
- Erstellung eines Nutzerleitfadens für das open-plan-tool
- Simulation des Energiesystems in Lübben
- Veranstaltung eines Town-Hall-Meetings