Tool zur Berechnung der Einflüsse von Sanierungsstand und Heizungstyp der Berliner Wohngebäude auf die CO2-Bilanz

Projektbeschreibung

Projektzeitraum 01.09.2011 – 31.08.2012

In der politischen Diskussion werden viele Instrumente untersucht, um den CO2-Ausstoß im Berliner Wohnungssektor zu senken. Für eine sachliche Auseinandersetzung ist es dabei wichtig eine anerkannte Basis zu bilden auf derer die Wirkung der Maßnahmen abgeschätzt werden kann.

Im Auftrag des BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland wurde schon 2007 von der HTW (Herr Prof. Twele, Herr Buddeke und Herr Stark) eine Wärmestudie für Berlin erstellt. 2011/12 wurden vom Reiner Lemoine Institut, ebenfalls für den BUND, die Basisdaten aktualisiert und erweitert sowie die Berechnungen verfeinert und es entstand ein Berechnungswerkzeug in einer neuen Programmierumgebung.

Mit dem bestehenden Berechnungs-Tool können die Einflüsse von Sanierungsstand, Energieträger und Heizungstyp der Berliner (Wohn-) Gebäude auf Energiebedarf und CO2-Bilanz untersucht werden. Die Potenziale verschiedener Maßnahmen können mittels anschaulicher Grafiken verdeutlicht werden. Ebenfalls werden die Sanierungskosten der Szenarien bestimmt.

Über die Szenarienberechnung hinaus können Kosten für Einzelmaßnahmen an Gebäude und Heizung ausgegeben werden.

Es können Gebietsvergleiche (statistische Gebiete, Altbezirke, Bezirke) vorgenommen werden oder verschiedene Maßnahmen bzw. Szenarien innerhalb eines Gebietes verglichen werden.

Es wurde ein Eingabeformular entwickelt, das dem Benutzer die Erstellung der Szenarien vereinfacht und die Ergebnisausgaben wurden automatisiert.

Das Berechnungs-Tool beruht im Kern auf folgenden Informationen und Simulationen:

– Auflösung des Stadtgebietes auf Blockebene mit Kennzeichnung des Stadtstrukturtyps und der anteiligen Heizungsarten (aus: Umweltatlas der Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Datenbasis 2005))
– Zuordnung der Stadtstrukturtypen zu Gebäudearten nach IWU-Standard
– Zuordnung von spezifischen Heizwärmelastgängen zu den Gebäudearten (Simulation in TRNSYS)
– Ermittlung von Anlagenaufwandszahlen entsprechend der DIN 4701-10
– Zuordnung der Solarflächen und Potenziale aus dem Solaratlas (Berlin Partner) zu den Blöcken
– Zuordnung von typischen Sanierungskosten zu den Reduktionen des Heizwärmebedarfs je Gebäudetyp entsprechend üblicher Maßnahmenkataloge (Dach, Keller, Fassade, Fenster); bzw Anlagenkosten für die Anlagensanierung
– Verknüpfung von Heizwärmbedarf, Anlagenstandard, Primärenergiebedarf und CO2-Emissionen über Wirkungsgrade und spezifische Werte der Energieträger. Dabei kann zwischen Bilanzierung nach Stromgutschriftsmethode und Finnischer Methode gewählt werden.

Durch eine Erhebung aktueller, differenzierter Daten einzelner Gebiete, können diese in der Blockstruktur nachgepflegt und einzeln betrachtet werden.

Aufgaben

Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung eines möglichen Beitrags von Wärmenetzen und Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK-Anlagen) zur ökonomischen Ausgestaltung der Transformation des Energiesektors hin zu einer stabilen und CO2-armen Versorgung.