Transformationsprozesse zur Realisierung einer nachhaltigen Energieversorgung auf den Philippinen – eine interdisziplinäre Analyse der Erfolgsfaktoren

Projektbeschreibung

Dieses Promotionsprojekt behandelt die Frage, wie Transformationsprozesse gestaltet werden müssen, um eine erfolgreiche Integration von Erneuerbaren Energien auf abgelegenen Inseln zu ermöglichen.

Die Transformation der globalen Energieversorgungssysteme, von der Nutzung fossiler Ressourcen zu der Nutzung erneuerbarer Ressourcen, ist eine zentrale Maßnahme in der Bekämpfung des weltweiten Klimawandels. In den Industriestaaten wurde dieser Prozess bereits auf gesamtgesellschaftlicher Ebene angestoßen und wird umfassend wissenschaftlich begleitet. In Entwicklungs- und Schwellenländern, wie zum Beispiel den Philippinen, ist der bevorstehende Transformationsprozess bislang nur unzureichend untersucht und verstanden worden.

Die Philippinen entwickeln sich in rasantem Tempo von einem Entwicklungs- zum Schwellenland – allerdings bleibt das rasche Wirtschaftswachstum auf wenige zentrale Regionen beschränkt, während die übrigen Teile des Landes in Bezug auf Lebensstandard, Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten weit zurückbleiben. Zusätzlich steht das Land vor Herausforderungen wie etwa den Auswirkungen des Klimawandels und der Globalisierung, einer großen sozialen Ungleichheit und einer rasanten Urbanisierung.
Eine besondere Herausforderung liegt in der geografischen Struktur des Landes: Hunderte kleinere und abgelegene Inseln benötigen eine zuverlässige und nachhaltige Stromversorgung, um die Lebensbedingungen vor Ort verbessern zu können. Aktuell ist die Qualität der Versorgung, die überwiegend auf umweltbelastenden und teuren Dieselgeneratoren basiert, nicht ausreichend. Gleichzeitig sind Erneuerbare-Energie-Ressourcen gut verfügbar, eine nachhaltige Transformation der dieselbasierten Systeme zu Hybridsystemen bietet sich also an. Allerdings haben sich die meisten bisherigen Investitionen in Erneuerbare-Energie-Systeme auf den Philippinen als nicht nachhaltig (selbst auf kurze Sicht) erwiesen. Studien legen nahe, dass die Gründe für das Scheitern auf die Art der Umsetzung der Transformation von Energiesystemen und nicht auf eine mangelnde Zuverlässigkeit von Erneuerbaren Energien zurück zu führen sind.

Das Ziel der Promotion ist es, Handlungsempfehlungen und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten, die das Scheitern zukünftiger Transformationsprojekte verhindern. Diese sollen auch auf andere Regionen übertragbar sein und die Implementierung einer nachhaltigen Energieversorgung unterstützen. Ein interdisziplinärer Ansatz wird gewählt, um die Fragestellungen aus verschiedenen Systemen (z.B. Technik, Gesellschaft, etc.) beantworten und entsprechende Akteure ansprechen zu können.

Projektzeitraum Februar 2017 – Februar 2020

Aufgaben

Phase 1

  • Theoretische Auseinandersetzung mit Transformationsprozessen und den zugrundeliegenden Mechanismen, Dynamiken und Erfolgsfaktoren

Phase 2

  • Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf das Untersuchungsgebiet – die Philippinen
  • Identifizierung landesspezifischer Barrieren und Treiber für die Transformation der Energiesysteme
  • Bewertung der Erfolgsfaktoren mit Hilfe eines interdisziplinären Methodensatzes

Phase 3

  • Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen für die Beschleunigung der Transformation auf den Philippinen

Förderung

Das Promotionsvorhaben wird im Rahmen eines Stipendiums der Reiner Lemoine Stiftung gefördert.

Kontakt

Projektleitung

Paul Bertheau

Wissenschaftlicher Mitarbeiter & Bereichsleitung (Stv.)

+49 (0)30 1208 434 44 paul.bertheau@rl-institut.de