Einfluss von Flexibilitätsoptionen auf das deutsche Übertragungsnetz – Ein sektorgekoppeltes Mittelfristszenario (Büttner et al. 2024)
C. Büttner; K. Esterl; I. Cußmann; C. A. Epia Realpe; J. Amme; A. Nadal
Deutschland muss alle Energiesektoren dekarbonisieren, um die internationalen und nationalen Klimaziele zu erreichen. Diese Aufgabe erfordert die Verknüpfung des Stromsektors mit den Sektoren Gas, Wärme und Mobilität. Einerseits erhöht die Sektorenkopplung den Bedarf an elektrischer Energie und verändert bekannte Nachfragemuster, die eine Modernisierung der Netzinfrastruktur erforderlich machen. Auf der anderen Seite bieten die neu gekoppelten Sektoren Flexibilitätsoptionen, um die Netzinfrastruktur zu unterstützen und den Ausbaubedarf zu reduzieren.
In dieser Studie wird anhand eines sehr detaillierten Modells des deutschen Übertragungsnetzes analysiert, wie sich die Sektorkopplung aus zusätzlichen Strombedarfen und Flexibilitätsoptionen auf den Netz- und Speicherausbaubedarf im Jahr 2035 auswirkt. Die Ergebnisse zeigen, dass durch die Nutzung von Flexibilitätsoptionen die Systemkosten gesenkt und der CO2-Ausstoß gesenkt werden kann. Die Forschung orientiert sich an Open-Source- und Open-Data-Prinzipien, wobei alle Daten und Tools öffentlich zugänglich sind.