Modellierung sozialer Aspekte der Energiewende: Wie sind soziale Faktoren derzeit in Energiemodellen vertreten? (Krumm et al. 2022)

Alexandra Krumm, Diana Süsser and Philipp Blechinger

Computergestützte Modelle liefern Entscheidungsträgern techno-ökonomische Einblicke in Übergangspfade zur Dekarbonisierung der Energiesysteme. Solche Modelle konzentrieren sich hauptsächlich auf techno-ökonomische Aspekte und repräsentieren die sozialen Aspekte der Energiewende nicht angemessen, obwohl weitgehender Konsens darüber besteht, dass nicht-technische Faktoren wichtige Treiber und Hemmnisse sind. Um die aktuelle Integration abzubilden und Perspektiven für zukünftige Forschung zu identifizieren, fragen wir: Welche Modelltypen sind besonders gut darin, soziale Aspekte zu integrieren? Welche sozialen Aspekte werden in Energiemodellen abgebildet? Wie werden diese sozialen Aspekte integriert? Wir analysierten Publikationen, die diese Modelle anwenden, um die Integration innerhalb von drei Hauptmodellierungsschritten zu untersuchen: (i) Storyline, Szenario und Eingabeparameter, (ii) Optimierungs-/Simulationsprozess und (iii) Diskussion der Modellausgabe. Die Ergebnisse zeigen, dass soziale Aspekte vor allem durch exogene Annahmen und Output-Diskussionen integriert werden. Wir identifizieren auch Modelle, die über das technische Potenzial und die reine Kostenoptimierung/Simulation hinausgehen. Alle Modelltypen integrieren Verhalten und Lebensstil; Einige befassen sich mit der öffentlichen Akzeptanz, aber nicht mit der Transformationsdynamik. Nur agentenbasierte Modelle integrieren die Heterogenität der Akteure und des öffentlichen Eigentums. Wir kommen zu dem Schluss, dass es einen Bedarf an einer besseren Repräsentation sozialer Aspekte in Energiemodellen gibt und dass es ein hohes Potenzial gibt, dies durch die Kombination verschiedener Modelltypen und die Durchführung interdisziplinärer Forschung zu verbessern.

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