Profitabler Klimaschutz: Die Vorteile von Solar-Photovoltaik-Anlagen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen

Philipp Blechinger, Christian Breyer, Otto Koskinen

In einer Welt, die durch den Klimawandel eingeschränkt ist, ist es von größter Bedeutung, dass Energietechnologien ein geringes Maß an Treibhausgasemissionen (THG) zu einem vergleichsweise niedrigen Kostenniveau bieten. Es wird ein Literaturüberblick gegeben, der zeigt, dass die gängige Auffassung von PV-Anlagen ihrer Position als wirtschaftlich tragfähige Schlüssellösung zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) widerspricht. Der größte Teil der Forschungsergebnisse ist jedoch veraltet, und anstatt eine regionsorientierte spezifische Analyse zu sein, konzentrierte sich der größte Teil der Forschung auf allgemeine Kostenniveauberechnungen. Es wird eine einfache Methodik zur Abschätzung der Klimaschutzrelevanz von PV-Anlagen vorgestellt, indem die vermiedenen THG-Emissionen für bestimmte repräsentative PV-Anwendungen in den jeweiligen Regionen berechnet werden. Das Potenzial der THG-Minderung durch PV-Anlagen wird mit der damit verbundenen Ökonomie auf der Grundlage des Discounted-Cashflow-Kalküls kombiniert. PV-Anwendungen, die von kleinen PV-Anlagen in ländlichen Inselregionen bis hin zu großen PV-Kraftwerken und gewerblichen PV-Dachanlagen reichen, zeigen finanzielle Vorteile für vermiedene THG-Emissionen. Selbst in Deutschland liegen die Kosten für die Vermeidung von THG-Emissionen durch hauseigene Dachanlagen je nach angewandten Annahmen bei 17–70 €/tCO2eq. Diese Kosten liegen deutlich unter dem Schwellenwert von 80 €/tCO2eq für die Kosten der Auswirkungen des Klimawandels. PV-Kraftwerke in Deutschland weisen finanzielle Vorteile von 19–93 €/tCO2eq für die Vermeidung von THG-Emissionen auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass PV-Anlagen eine sehr attraktive Option zur Eindämmung des Klimawandels darstellen.