Untersuchung von Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgungsplanung im Hinblick auf die Klimaresilienz südostasiatischer Inseln (Lammers et al. 2020)
Katrin Lammers, Paul Bertheau, Philipp Blechinger
Südostasien ist eine der am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffenen Regionen, was die Dringlichkeit unterstreicht, Resilienz aufzubauen, insbesondere für abgelegene und isolierte Inselgemeinschaften. Darüber hinaus stehen diese Inseln vor dem Problem einer teuren und unzuverlässigen Stromversorgung. Die große Zahl der Inselgemeinden macht es noch schwieriger, eine flächendeckende und nachhaltige Stromversorgung zu erreichen.
Off-Grid-Elektrifizierungstechnologien versprechen, diese Herausforderung zu bewältigen, was hohe Investitionen, aber auch Marktpotenzial mit sich bringt. Derzeit sind beide Aspekte – Stromzugang und Klimaresilienz – in der Elektrifizierungsplanung kaum miteinander verknüpft. Die Energieplanung in einer stark vom Klimawandel betroffenen Region erfordert eine integrative Planung unter Berücksichtigung dieser Risiken. Um eine integrative Planung zu verbessern, untersuchen wir hier den Status quo des Energiezugangs und die Risikoexposition von nicht elektrifizierten südostasiatischen Inseln. Wir identifizieren 1.932 Inseln mit mehr als 21 Millionen Einwohnern, die nur begrenzten Zugang zu Elektrizität haben.
Unsere Studie zeigt drei risikospezifische Inselarchetypen auf, die unterschiedliche technische Maßnahmen benötigen, um die Klimaresilienz zukünftiger Stromsysteme zu verbessern. Wir kommen zu dem Schluss, dass die zukünftige Energieplanung in Südostasien Klimaresilienz als zusätzliche Planungsdimension erfordert. Die identifizierten Clustergruppen dienen als Blaupause für Entscheidungsträger, um Maßnahmen zur Verbesserung der Resilienz der Energiesysteme zu unterstützen und teure Reinvestitionen in der Zukunft zu vermeiden.