Untersuchung von Armut und Mobilität in Berlin Anhand eines Indexes zur Bewertung der Mobilität in Stadtrand und Innenstadtlage (Nehring 2024)

Josephine Nehring

Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Zusammenhänge von sozialer Benachteiligung sowie die Erreichbarkeit der Daseinsvorsorge und der Stationen des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Stadt Berlin. Angesichts fehlender konkreter Messindikatoren und quantifizierbarer Ziele der Berliner Entscheidungsträger:innen wird ein Index erstellt, der das Phänomen Mobilitätsarmut in den strukturell heterogenen 448 Planungsräumen misst. Als Kernindikatoren werden Erwerbsleben und Soziale Lage, Bildung, Gesundheits- und Lebensmittelversorgung sowie Erreichbarkeit und Bedienung des ÖPNVs verwendet. Die Arbeit umfasst den deutschen und englischsprachigen Forschungsstand, den Methodik- und Ergebnisteil sowie die Diskussion von Handlungsempfehlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Berliner Stadtstruktur sehr divers ist und ein niedriger sozioökonomischer Status nicht zwangsläufig mit schlechter Verfügbarkeit von Mobilitätsangeboten oder mangelhafter Erreichbarkeit von Zielen korreliert. Planungsräume, die einen geringen Indexwert aufweisen, also als von Mobilitätsarmut betroffen oder zumindest gefährdet bezeichnet wer-den können, befinden sich überwiegend außerhalb des S-Bahn Rings in den Bezirken Spandau, Süd-Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf. Überraschenderweise konnten auch Planungsräume innerhalb des Rings in Moabit, dem nördlichen Teil von Charlottenburg, Wedding und Friedrichshain identifiziert werden. Der Index und die daraus ab-geleiteten Maßnahmen richten sich an Akteur:innen in Politik, Planung und Verwaltung.

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