Wie der Ausbau erneuerbarer Energien in den karibischen Inselstaaten beschleunigt werden kann – eine Analyse der größten Hemmnisse und wie man daraus praktische Empfehlungen ableiten kann (Goldammer und Blechinger 2016)

Kathrin Goldammer, Philipp Blechinger

Die karibischen Inseln sind bekannt für ihren Reichtum an natürlichen Ressourcen, die für nachhaltige Energie genutzt werden können. Dazu gehören sowohl eine hohe Sonneneinstrahlung für die Stromerzeugung aus Photovoltaik (PV) als auch hohe und konstante Windgeschwindigkeiten für den Betrieb von Windkraftanlagen. Darüber hinaus ermöglichen viele Gebirgs- und Vulkaninseln den Betrieb von Wasser- und Geothermiekraftwerken (IRENA, 2012). Trotz dieses Ressourcenreichtums verläuft die Entwicklung der Kraftwerke für erneuerbare Energien jedoch relativ langsam. Daher basieren heutzutage etwa 97% der Stromproduktion in den karibischen Inselstaaten auf der Verbrennung importierter fossiler Brennstoffe, was nicht nur hohe Stromkosten von rund 30 US-Cent/kWh, sondern auch massive klimaschädliche Emissionen verursacht (MacIntyre et al., 2016). Das Paradoxe ist, dass Studien zeigen, dass der Einsatz erneuerbarer Energiequellen sowohl den Verbrauch fossiler Brennstoffe als auch die Stromerzeugungskosten auf den karibischen Inseln deutlich senken würde (Blechinger et al., 2016; Shirley & Kammen, 2013; Wright, 2011). Was steht dem Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung im Wege? In diesem Strategiepapier werden wir die Haupthindernisse für den Ausbau erneuerbarer Energien aufzeigen und mögliche Lösungen zu deren Überwindung aufzeigen. Die Haupthindernisse sind: Die regulatorischen und politischen Rahmenbedingungen, die Kosten- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie die Marktmacht konventioneller Energieversorger (Blechinger, 2015; Ince, 2013).

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