1. Konferenz „Energy Modeling Platform for Europe“

31. Mai 2017 – Die Konferenz “Energy Modelling Platform for Europe“ (EMP-E) hat zum ersten Mal am 17. Und 18. Mai in Brüssel stattgefunden.

Das RLI hat die EMP-E hauptverantwortlich im Rahmen des Projekts REEEM organisiert mit großer Unterstützung seitens der Europäischen Kommission und der Königlich Technischen Hochschule (KTH) in Stockholm.  In REEEM geht es darum Transformationspfade für eine nachhaltige Energieversorgung in Europa mithilfe von Energiesystemmodellierung zu untersuchen. Das Projekt wird im Rahmen des EU-programms Horizon 2020 (H2020) gefördert.

“Wir blicken auf zwei spannende Tage voll geballter Expertise von unabhängigen Expertinnen und Experten sowie viel Input aus der Politik zurück”, fasst die Hauptorganisatorin der Konferenz, Berit Müller, die am RLI das Forschungsfeld Transformation von Energiesystemen leitet zusammen. “Wir konnten eine enorme Menge an Beispielen für Energiesystemmodellierungsprojekte aus ganz Europa zusammentragen und haben in den Diskussionen sehr viele verschiedene Fragestellungen gehört, sodass wir nun einen großartigen Überblick über die vielen internationalen Anstrengungen zur Energiesystemanalyse haben.”

Die Beiträge starteten mit den Erwartungen der Europäischen Kommission an die Energiesystemmodellierung sowie mit konkreten Einblicken in ihre eigenen Arbeiten in diesem Bereich. Zudem stellten einzelne Projekte, die im H2020-Programm gefördert werden, wie etwa EUCalc und die vier LCE (low carbon energy) Projekte, ihre Arbeit vor. Es folgten Vorträge und Diskussionen von Vertreterinnen und Vertretern verschiedener internationaler Institutionen über Transformationspfade, Sektorkopplung, Fallstudien, Modelle und Transparenz in der Energiesystemmodellierung. Der Höhepunkt des zweiten Tages war eine Poster Session, die Zeit zum Netzwerken und für weitergehende Diskussionen zu sehr speziellen Themen ließ. Ihren Abschluss fand die Konferenz mit zwei Blöcken mit je drei  Arbeitsgruppen, die sich über verschiedene Themen rund um die Modellierung austauschen konnten.

Immer wieder kamen Konferenzteilnehmerinnen und -teilnehmer in den zwei Tagen auf die Frage zu sprechen, wie man die Lücke zwischen technischen Modellen und Fragestellungen der Politik überbrücken kann, zudem dominierte das Thema Transparenz und das Bedürfnis nach offenen Datenbanken viele Diskussionen.

“Auf lange Sicht wird es darauf ankommen, sich nicht nur einmal im Jahr zu einer Konferenz zu treffen, sondern die Ergebnisse der EMP-E in internationalen Netzwerken und mithilfe globaler Plattformen tagtäglich umzusetzen”, sagt Berit. “Wir benötigen einen Ort um die verschiedenen Szenarien zu kommunizieren und zu vergleichen, der sowohl für die Wissenschaft als auch für Entscheidungsträger zugänglich ist. Wir müssen aufzeigen, wie unsere verschiedenen Modelle funktionieren und wo ihre Grenzen liegen. Und wir müssen uns darüber austauschen, welche Fragen noch offen sind, um unsere Forschung anpassen zu können.”

Die erste EMP-E hat dafür den Grundstein gelegt und gezeigt, dass es bereits eine große Bereitschaft unter Entwicklerinnen und Entwicklern gibt, zusammenzuarbeiten. Viele Anwesende verließen die Konferenz mit einem Gefühl der Hoffnung und großem Optimismus, dass man bis zur nächsten EMP-E gemeinsam an den aufgezeigten Problemen arbeiten wird.

Das RLI bedankt sich herzlich bei der Gastgeberin der Konferenz, der Europäischen Kommission.

Die Vorträge und Diskussionen der EMP-E 2017 sind auf dem YouTube-Kanal der Konferenz abrufbar:

© Fotos: RLI