Datenportal für Elektrifizierungsplanung in Nigeria verfügbar
10. November 2020 | Um einen nachhaltigen Zugang zu Elektrizität für Menschen im ländlichen Nigeria zu schaffen, beteiligte sich das Reiner Lemoine Institut (RLI) am Nigerian Energy Support Programme (NESP). Darin wurde nun ein umfassendes Datenportal für Elektrifizierungsplanung für ganz Nigeria geschaffen, welches heute in einer offiziellen Eröffnungszeremonie mit dem nigerianischen Federal Ministry of Power virtuell und vor Ort in Abuja, Nigeria, freigeschaltet wurde.
Neue Daten zur Elektrifizierungsplanung in Nigeria
Die Plattform enthält unter anderem Daten über die Lage der Siedlungen, ihre Größe und ihre Entfernung zum Stromnetz. Diese wurden unter Verwendung vorhandener Datensätze gesammelt, erstellt und weiterentwickelt, wie beispielweise globale Bevölkerungsdatensätze, die aus hochauflösenden Satellitenbildern abgeleitet wurden, offiziellen Zensus-Daten, OpenStreetMap-Daten sowie Daten aus Vor-Ort-Erhebungen. Diese Datensätze decken verschiedene Detaillierungsebenen ab, wie etwa Haushalte oder Dörfer. Die Datenerstellung ging einher mit der Einrichtung eines Datenbankmanagementsystems, um eine strukturierte Nutzung, Ergänzung und Aktualisierung der Daten zu ermöglichen.
Datenportal bietet Entscheidungsgrundlage und Monitoringplattform für Politik und Wirtschaft
Die resultierenden Datensätze wurden visualisiert und stehen nun unter einer Open-Data-Lizenz für alle Interessengruppen online zur Verfügung. Zum einen sind sie so zur Elektrifizierungsforschung nutzbar, die Plattform ermöglicht es aber auch Datenanalysen als Entscheidungsgrundlage für sowohl den öffentlichen Sektor als auch als Indikator für privatwirtschaftliche Marktpotenziale zu nutzen. Erstmals veranschaulicht eine Online-Karte nun eine umfassende Datenbasis zur Elektrifizierungsplanung für ganz Nigeria – in der ersten Phase von NESP waren nur Daten für fünf Bundesstaaten verfügbar.
Finanziert wurde das Projekt von der EU und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projekts „Nigerian Energy Support Programme“ (NESP). Es fand in enger Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten in Nigeria sowie der INTEGRATION Environment & Energy GmbH statt, die wiederum im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die Nigerianische Regierung in Sachen Energieinfrastruktur berät.