Open_eGo Projektabschluss

31. Oktober 2018 – Nach dreijähriger Laufzeit ist das Projekt open_eGo (Open Electricity Grid Optimization) im Oktober erfolgreich abgeschlossen worden. Gemeinsam mit den Projektpartnern entwickelte das RLI hier ein Planungstool für die Ausbauplanung von Stromnetzen. Das Tool wurde bei einem gemeinsamen Abschlussworkshop aller Projektpartner in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung in Berlin den etwa  einhundert Teilnehmenden aus Wissenschaft und Wirtschaft vorgestellt.

Das open_eGo Projekt, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wurde, hatte das Ziel, mithilfe von Modellen kostenoptimale Lösungen für den Aus- und Umbau des Stromnetzes für die Energiewende zu entwerfen – und zwar über alle Spannungsebenen des Stromnetzes hinweg.  Denn die Netze gehören unterschiedlichen Betreibern, die diese verschieden bewirtschaften, sodass eine gemeinsame Planung über alle Spannungsebenen bisher nicht verfügbar war.  Mit dem offenen Tool aus dem open_eGo Projekt soll sich das nun ändern.

Das RLI hat in diesem Projekt  die Mittel- und Niederspannungsnetztopologien modelliert und dafür eine umfassende Datenlage geschaffen. Mit den Tools wurde in verschiedenen Zukunftsszenarien der beste Einsatz von Flexibilitätsoptionen bestimmt, die Datenmodelle und Tools sind in eine Gesamtoptimierung integriert. Erste Betrachtungen prognostizieren mit dem gewählten Ansatz der ein Einsparpotenzial  von rund zwölf Prozent für ein an den Netzentwicklungsplan angelehntes Szenario  – die Möglichkeit von Abregelungen und Stromspeichern miteingerechnet.

Besonders an den Ergebnissen des Projekts ist, dass alle Daten und Modelle als Open Source und Open Data bereitgestellt werden. Denn, bestehende Dateninformationen über die Stromnetztopologie sind, wenn sie vorliegen, oft nicht zur offenen Verfügung bestimmt. Die Daten aus dem open_eGo-Projekt wurden in einer Datenbank, der OpenEnergy-Plattform, zusammengestellt und machen die Szenarien und Modelle transparent und nachvollziehbar. Akteurinnen und Akteure können darauf zugreifen und Modelle gemeinsam weiterentwickeln und verbessern.

Das Ergebnis des Projektes sind Tools, mit denen allen eine unabhängige Prüfung von wichtigen Infrastrukturplanungen, wie beispielsweise dem Netzentwicklungsplan, ermöglicht wird. Neben dem RLI waren die Europa-Universität Flensburg, die Hochschule Flensburg, das Next Energy – EWE-Forschungszentrum für Energietechnologie des Deutschen Zentrums für Luft-Raumfahrt in Oldenburg und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg am open_eGo Projekt beteiligt.

Weitere Informationen zum Projekt und den entstandenen Tools finden sie auf der Projektseite.

© Bild: Das open_eGo-Projektteam beim Abschlussworkshop in der schleswig-holsteinischen Landesvertretung. Foto: RLI