100% Erneuerbare Energien Uganda

Projektbeschreibung

In diesem Projekt wird eine Studie für eine Energieversorgung auf der Basis von 100% erneuerbaren Energien in Uganda durchgeführt. Es ist die erste landesweite Studie am RLI für das Ausland uns insbesondere für ein Land, das noch nicht vollständig elektrifiziert ist. Auf der Grundlage der Informationen über bestehende und in der Entwicklung befindliche Energieprojekte werden Szenarien aus technischer, wirtschaftlicher und ökologischer Sicht analysiert, um eine wirtschaftlich effiziente Option zu finden, die den Bedürfnissen Ugandas entspricht. Für die Analyse nutzen die Forschenden des RLI das Energiesystemmodellierungsframework oemof . Die Studie entsteht im Auftrag des World Wide Fund For Nature (WWF).

Landesspezifische Informationen werden mit lokalen ugandischen Partner*innen erstellt

Die Szenarien werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren in Uganda entwickelt und zeigen mögliche Energieübergänge für das Land bis 2030, 2040 und 2050 auf. Die Umstellungsszenarien werden als Referenz für die Entscheidungsfindung bei der Entwicklung von wirkungsvollen Strategien und politischen Maßnahmen in Uganda dienen, die den systematischen Transformationsprozess hin zu 100% Erneuerbaren Energien unterstützen werden.

Geo-und Bevölkerungsdaten fließen in die Szenarien ein

Das Projekt wird in fünf Phasen durchgeführt, wobei ein regelmäßiger Austausch mit Multi Actor Partnership Uganda (MAP) und anderen Interessenvertretern stattfinden wird. Es werden Schlüsselinformationen gesammelt, um die Szenarien zu kontextualisieren und die Faktoren und Hindernisse zu identifizieren, die die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Uganda beeinflussen können. Einschlägige Dokumente, Geodaten für GIS-Analysen und andere Datenbanken mit technischen und sozioökonomischen Informationen werden berücksichtigt.

Politische Empfehlungen für 100 % Erneuerbare Energien

Mit Hilfe von Geodaten-Analysen und Modellierungswerkzeugen wird das verfügbare Ressourcenangebot und die zu erwartende Nachfrage bewertet. Anschließend wird ein Energiesystemmodell für das ugandische Energiesystem unter Verwendung von oemof (open energy modeling framework) implementiert und Szenario-Optimierungen für die Meilensteine 2030, 2040 und 2050 vorgenommen.

Darauf folgt eine Post-Modellierungsphase, in der technisch-ökonomische und sozio-ökonomische Analysen durchgeführt werden. Abschließend werden die Ergebnisse zusammengestellt und analysiert, und es werden einige politische Empfehlungen gegeben, die darauf abzielen, einen Rahmen zu schaffen, der die Einbeziehung erneuerbarer Energien und die Ausweitung des Zugangs zu Energie für die gesamte Bevölkerung unterstützt.

Aufgaben

  • Sammeln und Verarbeiten von Daten zur Parametrisierung des Energiesystemmodells
  • Erstellung eines Energiesystemmodells für Uganda mit dem Open Energy Modelling Framework (oemof)
  • Entwicklung von Szenarien für 100% EE und Transformationspfade
  • Analyse der Simulationsergebnisse und Ableitung von Politikempfehlungen für die wichtigsten Stakeholdergruppen
  • Lesefreundliche Visualisierung der wissenschaftlichen Ergebnisse

Ergebnisse

  • Der durchschnittliche Energie-Pro-Kopf-Bedarf in Uganda wird steigen. Und mehr Menschen werden zukünftig an die Energieversorgung angeschlossen werden – nämlich die Menschen, die bisher nicht oder unzureichend Zugang zu Energie haben.
  • Mit Blick auf die Klimakrise besteht die einzige Möglichkeit darin, diese Nachfrage durch nachhaltig erzeugte Elektrizität, also Erneuerbare Energien (EE), zu decken.
  • Eine erhebliche Steigerung der Photovoltaik- und Batteriespeicherkapazitäten in Kombination mit sauberen Kochtechnologien (Elektro- und Flüssiggasherde) und Elektrofahrzeugen ist nicht nur klimaneutral, sondern auch die kostengünstigste Lösung auf dem Weg zu 100 % EE.
  • Ausgehend vom Status quo benötigt Uganda das 57-fache bzw. 100-fache der installierten Kapazität für eine Versorgung mit 80 % EE beziehungsweise 100 % EE.
  • Dies hat große Auswirkungen auf die Vorabinvestitionskosten. Dennoch werden die Kosten für die erzeugte Energie bei einem 100 prozentigen EE-Szenario um 60 % und bei einem 80 prozentigen Szenario sogar um mehr als 70 % gegenüber dem Business-as-usual-Szenario (BAU) sinken. Daher ist eine Umstellung des Energiesystems auf 100 % Erneuerbare Energien bis 2050 im Vergleich zum BAU-Szenario trotz hoher anfänglicher Investitionskosten langfristig wirtschaftlich tragfähig.

Kontakt

Projektleitung

Caroline Möller

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

+49 (0)30 1208 434 75 caroline.moeller@rl-institut.de

Projektmitarbeitende

Catherina Cader

Bereichsleiterin

+49 (0)176 5575 3460 catherina.cader@rl-institut.de

Paul Bertheau

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

+49 (0)30 1208 434 44 paul.bertheau@rl-institut.de