Machbarkeitsstudie: Berlins Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen

Projektbeschreibung

In diesem Projekt untersucht das RLI die Möglichkeiten des Bundeslands Berlin, CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu senken und so bis spätestens zum Jahr 2050 „pariskonform“ zu werden.

Das Übereinkommen von Paris ist der Nachfolgevertrag des Kyoto-Protokolls. Es wurde am 12. Dezember 2015 auf der UN-Klimakonferenz (COP21) von 195 Länder unterzeichnet und umfasst einen globalen Aktionsplan, mit dem die Erderwärmung auf deutlich unter 2°C, möglichst 1,5°C gegenüber vorindustriellen Werten, begrenzt werden soll. Um dieses Ziel zu erreichen, muss jedes Land Maßnahmen zur Reduzierung seiner CO2-Emissionen ergreifen.

Wo kann Berlin in welchem Sektor wie viel CO2 einsparen?

Auch das Bundesland Berlin muss vor Ort aktiv werden, um seinen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten zu können. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie, sollen angemessene und zugleich zumutbare Reduktionsziele für Metropolen in Industrieländern – wie Berlin – definiert werden. Dafür werden von den Projektpartnern Szenarien für die folgenden Handlungsfelder entwickelt:

  • Energie
  • Gebäude
  • Verkehr
  • Wirtschaft
  • Private Haushalte und Konsum

Konkret suchen die Projektpartner in allen Handlungsfeldern nach solchen Maßnahmen, die mit einem sehr schnellen Wandel verbunden sind. Ihre jeweiligen Vorschläge sollen transparent machen, welche Veränderungen nötig wären, welche möglich sind und welche Konsequenzen sich aus den jeweiligen Maßnahmen ergäben.

Verkehrssektor hat großes Potenzial zur Emissionssenkung

Das RLI übernimmt die Untersuchung des Handlungsfelds Verkehr – ein Sektor der bisher sehr wenig zur Reduktion von CO2-Emissionen beigetragen hat und der ein entsprechend großes Potenzial aufweist. Analysiert wird das Berliner Verkehrsaufkommen und die prognostizierte Entwicklung der einzelnen Verkehrsträger, wie etwa Flugverkehr, motorisierter Individualverkehr, ÖPNV, Binnenschifffahrt, Fahrrad und Fußverkehr. Entsprechend des Szenarien für 2030, 2040 und 2050 wird ein CO2-Budget für den Verkehrssektor errechnet und überprüft, mit welchen Maßnahmen, wie etwa dem Ausbau von ÖPNV und Radverkehr oder die Verbreitung von E-Mobilität, sich diese Ziele erreichen ließen.

Für alle Handlungsfelder finden während der Projektlaufzeit Workshops mit Expertinnen und Experten für die jeweiligen Handlungsfelder statt, in denen sie Einschätzungen zu den möglichen Maßnahmen abgeben können. Geleitet wird das Projekt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Weitere Projektpartner neben dem RLI sind die BLS Energieplan GmbH, die LUP – Luftbild Umwelt Planung GmbH und die IFOK GmbH. Gefördert und beauftragt wurde die Studie von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Projektzeitraum: Mai 2020 – Februar 2021

Aufgaben

  • Recherche der Ausgangsdaten für den Energieträgerverbrauch im Handlungsfeld Verkehr
  • Ermittlung spezifischer Rahmenbedingungen und Schlüsselfaktoren mit Relevanz für die Trendentwicklung (z.B. Ladeinfrastrukturausbau, Ausbau des Radwegenetzes, etc.)
  • Entwicklung eines Trends des Energieträgerverbrauchs im Verkehr für die nächsten Jahre
  • Entwicklung von Strategie- und Handlungsempfehlungen für das Handlungsfeld Verkehr zum Erreichen der Pariskonformität
  • Mitwirkung an Workshops, Einbindung von Expertinnen und Experten

Kontakt

Projektleitung

Raoul Hirschberg

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

+49 (0)30 1208 434 33 raoul.hirschberg@rl-institut.de