Projekt ADVANTAGE: Autonom Fahren, autonom Laden!

25. Januar 2021 | Zum Dezember 2020 startete am RLI das Forschungsprojekt „ADVANTAGE – Automatische induktive Ladung von autonomen Elektrofahrzeugen in Logistik und Verkehr“. Darin wird erforscht, wie sich die Ladeprozesse von E-Fahrzeugen im ÖPNV ins autonome Fahren integrieren lassen.

Autonomes Fahren kann eine interessante Komponente der Energiewende im Verkehr sein, da es das Laden von E-Fahrzeugen zu ausschließlich günstigen Zeiten erlaubt – also dann, wenn es aus Sicht des Stromnetzes Angebot und Nachfrage gerade zulassen und es in den Betriebsablauf passt. Eine solche Festlegung von Ladezeitpunkt und -menge durch ein Computerprogramm ist insbesondere in Logistikflotten und im ÖPNV gut umsetzbar, da hier Wege und Fahrtzeiten meist wiederkehrend und planbar sind. Durch die Planbarkeit sind diese Verkehrssektoren auch gute Anwendungsfälle für autonomes Fahren.

Ladeprozesse werden einer Software überlassen

Im vom BMWi geförderten Projekt ADVANTAGE dient zunächst ein autonom fahrendes Shuttle als Testfahrzeug. Auf einem Testgelände sammelt es Daten und liefert dem Forschungsteam so die Grundlage, um Ladeprozesse zu automatisieren. Interessant sind dafür etwa Informationen zum Personaleinsatz, zum Energiemanagement und der Netzintegration.  Durch Analyse dieser Daten, lassen sich Betriebsstrategien ableiten, in denen die Einsatzzeiten der Fahrzeuge optimiert sind und die Aufladung und damit die Netzintegration netzschonend erfolgen kann. Außerdem wird analysiert, wieviel des benötigten Stroms für das Shuttle direkt vor Ort aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden könnte. Im Anschluss an diese Analysen und Simulationen, geht das Shuttle im Verkehrsgebiet der Regionalbus Ostbayern GmbH (RBO) in den Pilotbetrieb.

Modellversuch liefert Daten für größere Flotten

Wenn der Prototyps im Verkehrsgebiet der RBO erfolgreich autonom lädt, könnte das Konzept auch auf andere Einsatzgebiete übertragen werden. Denn auch wenn aktuell eher geringe Ladeleistungen bei autonomen Fahrzeugen zur Nachladung zum Einsatz kommen, wird die Übertragung auf ganze Busflotten irgendwann höhere Netzanschlussleistungen erfordern. Darum ist die Erforschung und Entwicklung netzschonende Energie- und Flottenmanagementsysteme von großer Bedeutung und wird vom RLI durch Simulationen von autonomen Flotten untersucht.

Das Projekt wird vom ifak Magdeburg geleitet; neben dem RLI und der RBO Regionalbus Ostbayern GmbH sind außerdem noch die Zollner Elektronik AG, dieEAI Elektro- und Automatisierungstechnik GmbH, die PUK Group GmbH & Co. KG sowie die EasyMile GmbH beteiligt. ADVANTAGE hat eine Projektlaufzeit von drei Jahren und wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Mehr über das ADVANTAGE-Projekt am RLI