DIN SPEC 91433: Leitfaden für Ladeinfrastrukturplanung
Projektbeschreibung
Im Projekt DIN SPEC 91433 entstand eine DIN-Spezifikation, die einen standardisierten Leitfaden für die Planung und Errichtung von Ladeinfrastruktur für batterieelektrischer Fahrzeuge vorgibt.
Der Aufbau von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität geht aktuell noch sehr langsam voran – ein Grund dafür sind häufig mangelnde Erfahrung und Unsicherheiten, die Unternehmen und Kommunen zögern lassen.
Ziel des Leitfadens ist es diese Unsicherheiten abzubauen. Er gibt einen Überblick über sämtliche Phasen der Errichtung von Ladepunkten: Von der Planungsphase mit den entsprechenden Melde- und Genehmigungsprozessen und der Beantragung von Fördermitteln bis hin zur Umsetzung inkl. der Abstimmung aller hierbei beteiligten Parteien. Zudem findet man darin Fragen, die für die Planung geklärt werden müssen sowie Hilfestellungen zur Beantwortung.
Standorte identifizieren und Planungsprozesse beschleunigen
Ein besonderer Fokus liegt auf der effektiven Standortsuche für Ladepunkte sowie auf der Verbesserung der Interaktion der verschiedenen Beteiligten. So kann etwa der Datenaustausch, die Beantragung von Genehmigungen, Anfragen an den Netzbetreiber, und vieles mehr deutlich effizienter gestaltet werden. Die DIN SPEC macht Vorschläge für die Gestaltung von Schnittstellen zwischen den beteiligten Akteuren für eine effizientere Kommunikation.
Weiterhin finden sich in der Leitlinie Verweise auf weiterführende Informationsquellen in den Bundesländern und Kommunen, wie etwa Gesetzestexte, Normen und Standards, Datensätze, wissenschaftliche Veröffentlichungen und weiteres.
Mit dem Ladebedarf des wachsenden E-Fahrzeugbestands mithalten
Schon jetzt wächst die Zahl der zugelassenen E-Fahrzeuge erheblich schneller, als die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte. Ein beschleunigter Ausbau von Ladeinfrastruktur ist zwingend notwendig für ein Gelingen der Verkehrswende und damit auch für das Erreichen der gesetzten Klimaziele in Deutschland und Europa. Die erarbeitete DIN SPEC kann hierzu einen Beitrag leisten durch
- Definition einheitlicher Prozesse
- Definition einheitlicher Schnittstellen zwischen den Beteiligten
- Vorschläge zur Vereinheitlichung und Digitalisierung von Verfahren
Leitlinie wurde von Expertinnen und Experten erarbeitet
Die Leitlinie wurde von einem Konsortium erarbeitet, dem Beteiligte aller Sektoren angehören – unter anderem, die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sowie der Verband kommunaler Unternehmen (eine vollständige Liste der Beteiligten finden Sie unter dem Reiter „Partner“). Die Leitlinie richtet sich an alle, die öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur errichten oder andere bei der Errichtung unterstützen wollen, vor allem an Kommunen und kommunale Unternehmen, Ladepunktbetreiber*innen, Grundstückseigentümer*innen und weitere.
Der Download ist ab August 2020 beim Beuth-Verlag möglich.
Die Erarbeitung der DIN SPEC 91433 „Leitfaden zur Suchraum- und Standortidentifizierung sowie Empfehlungen für Melde- und Genehmigungsverfahren in der Ladeinfrastrukturplanung“ wurde durch das Deutsche Institut für Normung (DIN) im Rahmen des BMWi-Förderprojekts EmoStar²K beauftragt.
Projektzeitraum: Juni 2019 bis März 2020
Aufgaben
- Inhaltliche Konsortialleitung
- Review aktueller Lösungsansätze bei der Planung von Ladeinfrastruktur
- Identifizierung von Stakeholder-Strukturen und -Rollen in der Ladeinfrastrukturplanung
- Identifizierung formeller Rahmenbedingungen und Prozesse beim Aufbau von Ladeinfrastruktur
- Standardisierungsarbeit
- Workshop-Organisation
Kontakt
Projektleitung
Raoul Hirschberg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
+49 (0)30 1208 434 33 raoul.hirschberg@rl-institut.de