Das Foto zeigt eine Ecke des Gebäudes, in dem sich das RLI befindet.

Institut

Das Reiner Lemoine Institut ist ein unabhängiges, gemeinnütziges Forschungsinstitut, das sich seit seiner Gründung 2010 für eine Zukunft mit 100 Prozent erneuerbaren Energien einsetzt. Wir forschen anwendungsorientiert und wissenschaftlich für die Energie- und Verkehrswende in Deutschland und weltweit. Seit unserer Gründung haben sich die, am Institut entwickelten, Open-Source-Modelle fest in der Energiesystemmodellierung etabliert. Unsere Mobilitäts- und Elektrifizierungskonzepte werden von Unternehmen und der öffentlichen Hand weltweit umgesetzt.

Forschungsarbeit

Die wissenschaftliche Arbeit am RLI findet in drei miteinander verknüpften Forschungsbereichen statt:

Der Forschungsbereich Transformation von Energiesystemen erstellt, untersucht und optimiert Zukunftsszenarien für eine nachhaltige Energieversorgung. Dafür werden größtenteils selbstentwickelte Open-Source-Tools genutzt. Zu diesen gehören auch Dialog- und Visualisierungswerkzeuge für die Energiewende.

Der Forschungsbereich Mobilität mit Erneuerbaren Energien forscht an der Schnittstelle von nachhaltigen Antriebssystemen und regenerativer Stromerzeugung. Für die Energiewende im Verkehrssektor wird untersucht, wie Alternativen zum Benzin- und Dieselmotor ökologisch und ökonomisch sinnvoll in Erneuerbare Energiesysteme eingebunden werden können und welche Ladeinfrastruktur in Zukunft benötigt wird.

Der Forschungsbereich Off-Grid Systems entwickelt auf erneuerbaren Energien basierende Elektrifizierungsstrategien für Entwicklungsregionen und optimiert hybride Mini-Grids mit Hilfe von Simulationsmodellen und Geoinformationssoftware. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf den Zielen für nachhaltige Entwicklung für bezahlbare und saubere Energie (SDG7) sowie Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG13).

Die Struktur des Reiner Lemoine Instituts haben wir in einem Organigramm festgehalten. Es steht hier zum Download bereit.

Finanzierung

Das Reiner Lemoine Institut wird durch die Reiner Lemoine Stiftung ideell und finanziell unterstützt. Zu rund 90 Prozent finanzieren wir uns allerdings durch selbst eingeworbene Mittel. Diese bestehen hauptsächlich aus Fördergeldern der Landes-, Bundes-, und Europaebene sowie aus Forschungsaufträgen und Beratungsleistungen für die öffentliche Hand, Nicht-Regierungs-Organisationen und dem Privatsektor.

Als gemeinnützige Organisation erfüllen wir zudem die Voraussetzung, Spenden anzunehmen und entsprechend dem Deutschen Steuerrecht Spendenbescheinigungen auszustellen.

Seit dem 01.01.2021 ist das RLI auch in den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation anerkannt und somit berechtigt, Zuwendungen US-amerikanischer Mittelgebender anzunehmen.

Geschichte

Das Reiner Lemoine Institut wurde im Februar 2010 von der Reiner Lemoine Stiftung als 100-prozentige Tochter gegründet und nahm im April 2010 seine Arbeit auf. Gründungsgeschäftsführer des Instituts waren mit Jochen Twele und Peter Kayser zwei Professoren der Hochschule für Technik und Wirtschaft Be

rlin (HTW Berlin). Aufgebaut wurde das Institut in unmittelbarer Nähe zur HTW am Standort Oberschöneweide. 2017 zog das RLI um in den Wissenschafts- und Technologiepark Berlin-Adlershof.

Das anfangs aus zwei Geschäftsführern und vier Angestellten bestehende Institut ist mit zunehmender Anzahl von Forschungsprojekten stetig gewachsen und beschäftigt heute mehr als 80 Mitarbeitende. Geleitet wird das Institut seit Februar 2016 von Kathrin Goldammer. Seit Januar 2024 führt sie das Institut als Doppelspitze zusammen mit Christine Kühnel.

Reiner Lemoine

Reiner Lemoine wurde 1949 in Berlin geboren. Er studierte Raumfahrttechnik und machte 1979 sein Diplom an der TU Berlin. Reiner Lemoine zählt zu den Pionieren im Bereich der regenerativen Energien. Er baute mit Freunden und Geschäftspartnern zahlreiche innovative Unternehmen auf, unter anderem 1978 die Wuseltronik GbR, ein Ingenieurkollektiv für industrielle Messtechnik und regenerative Energietechnik. 1996 folgte die Solon AG und 1999 die Q-Cells AG, die Hochleistungs-Solarzellen entwickelt und produziert.

Als Visionär hat Reiner Lemoine mit Beharrlichkeit und außergewöhnlicher Risikobereitschaft dazu beigetragen, die erneuerbaren Energiequellen in der Gesellschaft zu etablieren und sie aus der „alternativen“ Szene zu einer für das langfristige Fortbestehen menschlicher Wirtschafts- und Entwicklungsmöglichkeiten weltweit anerkannten und rasant wachsenden Industrie zu führen. Für den Ingenieur Reiner Lemoine hatte sein Engagement im Bereich der regenerativen Energien immer auch einen gesellschaftlichen und politischen Aspekt: Regenerative Energien stärken die Unabhängigkeit von Nationen, sie dienen dem Frieden, sichern die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen und schützen die Umwelt. Das Wirken Reiner Lemoines war zutiefst ethisch motiviert. Das zeigte sich auch in der von ihm gepflegten Unternehmenskultur. So war beispielsweise die Wuseltronik GbR ein „Kollektiv“ mit gleicher Entlohnung aller Mitarbeiter sowie gemeinsamer Entscheidungsfindung und -befugnis. Auch in den späteren Unternehmen stand für ihn der Teamgedanke stets im Vordergrund.

Nach seinem Tod 2006 setzt die Reiner Lemoine Stiftung das ideelle Lebenswerk ihres Namensgebers fort und gründete 2010 das Reiner Lemoine Institut.

Mehr Informationen zu Reiner Lemoine gibt es auf der Seite der Reiner Lemoine Stiftung.

Localiser – eine RLI Ausgründung

Ladepunkte für E-Fahrzeuge in jeder Region effizient planen – das ist seit Oktober 2018 das Angebot der Localiser RLI GmbH, dem ersten Spin-Off des Reiner Lemoine Instituts. Die Zahl der Elektrofahrzeuge in Deutschland steigt und somit der Bedarf an öffentlichen Lademöglichkeiten. In diesem Rahmen hat das RLI zahlreiche Projekte zur städtischen, regionalen und bundeslandweiten Ladeinfrastrukturplanung durchgeführt. Die Erfahrungen aus diesen Projekten motivierte die Gründung einer Firma, die unabhängig vom RLI eine web-basierte Software zur automatisierten Planung von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität entwickelt.

Mehr Informationen gibt es auf der Seite von Localiser.