13.-15.05. | Erstes digitales oemof-Treffen der Entwickler*innen und Nutzer*innen
13. Mai 2020
Fair street space allocation: ethical principles and empirical insights (Soomauroo et al. 2020)
18. Mai 2020
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Erneuerbare-Energie-Systeme für netzunabhängige Gesundheitseinrichtungen im Jemen

Mehrkriterien Bewertung hybrider erneuerbarer Energiesysteme für netzunabhängige Gesundheitseinrichtungen im Jemen

Dieses Promotionsforschungsprojekt zielt darauf ab, das Energieversorgungspotenzial hybrider Erneuerbarer-Energie-Systeme für die netzunabhängigen Gesundheitseinrichtungen des Jemen zu untersuchen. Dabei sollen die besten System-Hybrid-Netz-Konfigurationen im Hinblick auf die Präferenzen und Einschränkungen der Entscheidungsträger*innen ermittelt werden.

Jemen - ein Land, das reich an erneuerbaren Energieressourcen ist, aber keinen Zugang zu Energie hat. So wurden beispielsweise im Gesundheitssektor rund die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen teilweise oder vollständig geschlossen, unter anderem wegen des Krieges und wegen fehlender Elektrizität. Daher scheinen hybride Netzsysteme inzwischen als alternative Energieversorgungsquellen für diese Einrichtungen attraktiv zu sein, insbesondere in netzfernen Gebieten.

In diesem Zusammenhang benötigen Entscheidungsträger*innen Unterstützung bei der Herangehensweise an jene Einrichtungen, die keinen Zugang zu Elektrizität haben. So können ineffiziente Entscheidungen zur Energieplanung vermieden werden. Der Mangel an dieser Unterstützung kann zu Missmanagement des zugewiesenen Budgets, falscher Auswahl der richtigen Technologie oder ungleichen Präferenzen beim Ausbau der Stromversorgung führen.

Dieses Doktoranden-Forschungsprojekt untersucht, wie verschiedene Entscheidungsträger*innen Hybridnetze zur Elektrifizierung jemenitischer Gesundheitseinrichtungen nutzen können. Es wird beurteilt, wie verschiedene Umweltfaktoren, aber auch verschiedene andere Kriterien - d.h. verschiedene Präferenzen des Entscheidungsträgers - die optimale Wahl der zu elektrifizierenden Einrichtungen und der einzusetzenden Technologien in einem ressourcenbeschränkten Umfeld beeinflussen.

Die Ergebnisse dieser Forschung treiben die Forschung in interdisziplinären Energiestudien voran und unterstützen gleichzeitig die Entscheidungsträger vor Ort. Das Forschungsprojekt fördert unser Verständnis der Rolle von Hybridnetzen für die Elektrifizierung - insbesondere im Gesundheitssektor fragiler Länder - sowie der Rolle verschiedener nichttechnischer Kriterien - insbesondere sozialer, ökologischer, sicherheitstechnischer und humanitärer Präferenzen - bei der Energieplanung.

Projektzeitraum Oktober 2019 – September 2022

© Foto: Adnan Al-Akori
Das Forschungsprojekt dieser Dissertation ist von den folgenden Forschungsfragen geleitet:

  1. Wie ist der derzeitige Status quo der Stromversorgung für Gesundheitseinrichtungen im Jemen?

    • Analyse des Status quo der Elektrizitätsversorgung im Jemen, insbesondere der netzunabhängigen Gebiete und der wichtigsten Akteure, die für diese Gebiete arbeiten.
    • In diesem Teil werden (akademische und öffentliche Daten) Berichte sowie halbstrukturierte Interviews mit ausgewählten Energieexpert*innen, Fachleuten des Gesundheitswesens und Begünstigten verwendet.
  2. Wie können Entscheidungsträger das Problem der Elektrifizierung von Gesundheitseinrichtungen in einem ressourcenbeschränkten Umfeld und unter Berücksichtigung verschiedener Präferenzen (z.B. sozioökonomisch, humanitär, ökologisch, Sicherheit) angehen?

    • Entwicklung eines raumbezogenen, numerischen Modells, um das zukünftige jemenitische Energiesystem zu skizzieren und zu untersuchen, wie Entscheidungsträger*innen den Energiezugang für netzferne Gesundheitseinrichtungen auf der Grundlage unterschiedlicher Präferenzen ausrichten sollten. Das große Modell wird drei Modellkomponenten umfassen - ein Mikronetzmodul, ein sozioökonomisches Modul und ein Budgetmodul.
    • Die Modellergebnisse zeigen auf, welche Gesundheitseinrichtungen elektrifiziert werden sollten, welche Technologien eingesetzt werden sollten und welche (nicht-technischen) Ergebnisse sich daraus ergeben (z.B. CO2-Emissionen, Gesundheitssituation).
  3. Welche Hybridanordnungen sind für die Elektrifizierung von netzunabhängigen Gesundheitseinrichtungen vorzuziehen, und welchen Einfluss haben Umwelt- und Entscheidungsfaktoren auf dieses Ergebnis?

    • Zu den Hybridanordnungen gehören Diesel, PV-Batterie, PV-Batterie-Diesel-Systeme, PV-Wind-Batterie-Diesel-Systeme.
  4. Welches Potenzial haben Hybridsysteme für die Elektrifizierung der jemenitischen Gesundheitseinrichtungen?

    • Es werden GIS-Karten erstellt, die sowohl ländliche Elektrifizierungsoptionen als auch Daten zur Gesundheitsversorgung kombinieren.
 TU Berlin - Institut für Energietechnik
Das Promotionsprojekt wird gefördert im Rahmen eines Stipendiums des

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Kontakt



Adnan Al-Akori


Doktorand
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