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Studie: Altstadt Spandau hat Potenzial für Solarstrom

28. Oktober 2020 | Im Projekt „Solarstudie Altstadt Spandau“ ermittelte das RLI das Potenzial für Photovoltaik auf den Dachflächen der Altstadt Spandau.

Trotz eines hohen Anteils denkmalgeschützter Gebäude liegt das technische Photovoltaikpotenzial der Altstadt Spandau bei bis zu 2,53 MW. Das ist das Ergebnis einer Studie, die das RLI im Auftrag des Bezirks erstellte. Mit diesem Potenzial wäre eine theoretische Jahresstromerzeugung von 2,1 GWh möglich, womit 17,5 Prozent Gesamtstromverbrauchs der Altstadt Spandau gedeckt wären.

Energiewende in urbanen Räumen

Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, dafür müssen Erneuerbare Energien in der Stadt erheblich ausgebaut werden. In dicht bebauten Gebieten ist Solarenergie meist die beste Option, Strom aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen – die vielen Dachflächen sind optimale Standorte für Photovoltaikanlagen. Aufbauend auf einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesystem (ISE), die Berlin ein Solarstrompotenzial von 25 Prozent bescheinigte, müsste eine Photovoltaikleistung von 4.400 MWp bis zum Zieljahr 2050 in Berlin installiert werden, um rund 3889 GWh Solarstrom pro Jahr erzeugen zu können.

Potenzialanalyse in mehreren Schritten

Die Berliner Bezirke prüfen selbstständig, wo sich geeignete Dachflächen für Photovoltaik befinden und wie Hauseigentümerinnen und -eigentümer darin unterstützt werden können, diese zu nutzen. Im Fall der Altstadt Spandau übernahm der Forschungsbereich Transformation von Energiesystemen des RLI die Aufgabe, den Bedarf und das vorhandene Potenzial zu ermitteln. Dafür wurden vorhandene Photovoltaikanlagen in der Altstadt identifiziert, deren aktuelle Leistung bestimmt und im Anschluss die potenziell nutzbaren Dachflächen sowie deren Eignung ausgewertet. Zusätzlich wurde für vier private sowie für drei Gebäude in öffentlicher Hand im Detail untersucht, wie Solaranlagen errichtet und betrieben werden können. So entstanden konkrete Handlungsempfehlungen für das Bezirksamt Spandau.

Denkmalschutz ist kein Ausschlusskriterium aber eine Herausforderung

Die Altstadt Spandau bringt die Besonderheit eines großen Altbaubestands mit, der zum Teil unter Denkmalschutz steht. Dies trifft auch auf zwei der öffentlichen Gebäude zu, die im Detail betrachtet werden. Die Berücksichtigung des Denkmalschutzes war expliziter Teil der Studie, um Erkenntnisse darüber zu sammeln, wie sich solche besonderen baulichen Gegebenheiten und Klimaschutz miteinander vereinbaren lassen.

Im Detail stellte sich heraus, dass 51 Prozent der rund 500 Gebäude sehr gut oder gut für den Aufbau von Photolvoltaikanlagen geeignet sind. 14 Prozent sind nur bedingt geeignet, 35 Prozent sind ungeeignet. Hauptausschlusskriterien waren hinderliche Dachaufbauten sowie Auflagen des Denkmalschutzes. Beim Großteil der denkmalgeschützten Gebäude ließen sich Solarstromanlagen dennoch so aufbauen, dass sie die Auflagen nicht verletzen und trotzdem wirtschaftlich sind.

Eigennutzung von Solarstrom ist generell empfehlenswert

Eine gute Wirtschaftlichkeit wurde vor allem mit Modellen für den Eigenverbrauch sowie Mieterstrom erreicht, wobei im Mieterstrommodell starke Abhängigkeit zur Zahl der teilnehmenden Mietparteien besteht. Das Betriebsmodell Volleinspeisung erwies sich dagegen in keiner der Detailbetrachtungen als wirtschaftlich sinnvoll.

Das Fazit der RLI-Studie: Selbst bei kleinen Dachflächen und hoher Verschattung war in den betrachteten Fällen in der Altstadt Spandau mit dem Eigenverbrauchsmodell und entsprechend hoher Eigennutzung des Stroms eine Amortisation der Anlage realistisch.

Zur Pressemitteilung des Bezirksamts Spandau
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Solarpotenzialstudie Altstadt Spandau, 2020
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