Im Projekt „Solarstudie Altstadt Spandau“ ermittelte das RLI das Potenzial für Photovoltaik auf den Dachflächen der Altstadt Spandau.
Berlin hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, dafür müssen Erneuerbare Energien in der Stadt erheblich ausgebaut werden. In dicht bebauten Gebieten ist Solarenergie meist die beste Option, Strom aus Erneuerbaren Energien zu erzeugen – die vielen Dachflächen sind optimale Standorte für Photovoltaikanlagen. Aufbauend auf einer
Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesystem (ISE), die Berlin ein Solarstrompotenzial von 25 Prozent bescheinigte, müsste eine Photovoltaikleistung von 4.400 MWp bis zum Zieljahr 2050 in Berlin installiert werden, um rund 3889 GWh Solarstrom pro Jahr erzeugen zu können.
Umgesetzt werden diese Vorgaben im
Masterplan Solarcity Berlin, dessen Umsetzung der Berliner Senat im März 2020 beschloss. Fast alle Ressorts der Berliner Verwaltung arbeiten daran mit.
Potenzialanalyse in mehreren Schritten
Die Berliner Bezirke prüfen selbstständig, wo sich geeignete Dachflächen für Photovoltaik befinden und wie Hauseigentümerinnen und -eigentümer darin unterstützt werden können, diese zu nutzen. Im Fall der Altstadt Spandau übernahm der
Forschungsbereich Transformation von Energiesystemen des RLI die Aufgabe, den Bedarf und das vorhandene Potenzial zu ermitteln. Dafür wurden vorhandene Photovoltaikanlagen in der Altstadt identifiziert, deren aktuelle Leistung bestimmt und im Anschluss die potenziell nutzbaren Dachflächen sowie deren Eignung ausgewertet. Zusätzlich wurde für vier private sowie für drei Gebäude in öffentlicher Hand im Detail untersucht, wie Solaranlagen errichtet und betrieben werden können. Es entstehen konkrete Handlungsempfehlungen für das Bezirksamt Spandau.
Wie sehen geeignete Dächer für Photovoltaikanlagen aus?
Kriterien nach denen die Eignung einer Dachfläche für die Stromerzeugung mit Photovoltaik beurteilt wird, sind etwa die Größe, eventuell vorhandene Hindernisse, wie etwa Schornsteine oder Dachluken, die Himmelsrichtung nach der das Dach ausgerichtet ist, der Allgemeinzustand und die Tragfähigkeit des Daches sowie mögliche Einschränkungen durch den Denkmalschutz.
Denkmalschutz ist kein Ausschlusskriterium
Die Altstadt Spandau bringt die Besonderheit eines großen Altbaubestands mit, der zum Teil unter Denkmalschutz steht. Dies trifft auch auf zwei der öffentlichen Gebäude zu, die im Detail betrachtet werden. Die Berücksichtigung des Denkmalschutzes ist expliziter Teil der Studie, um Erkenntnisse darüber zu sammeln, wie sich solche besonderen baulichen Gegebenheiten und Klimaschutz miteinander vereinbaren lassen.
Projektlaufzeit: September 2019 – Juli 2020