Symposium für Deutsch-Philippinische Zusammenarbeit
6. Juli 2018
Konferenz: iSEnEC
17. Juli 2018
Symposium für Deutsch-Philippinische Zusammenarbeit
6. Juli 2018
Konferenz: iSEnEC
17. Juli 2018

Erfolgreiches Symposium für Deutsch-Philippinische Zusammenarbeit

11. Juli 2018 – Im Rahmen des EnerPHIL Projekts besuchte eine Delegation des Reiner Lemoine Instituts die philippinische Hauptstadt Manila. Dort fand anlässlich der European Climate Diplomacy Week eine Reihe von Workshops und Gesprächen mit Energiewende-Akteuren im Land statt, den Höhepunkt der Woche bildete das erste Symposium zum deutsch-philippinischen Austausch über die Energiewende am 13. Juni 2018. Das RLI veranstaltete das Symposium in Kooperation mit der Universität der Philippinen, unterstützt von der Deutschen Botschaft Manila. Ziel war es, Forschungskooperationen zur Etablierung Erneuerbarer Energien zwischen beiden Ländern anzuregen und deren möglichen Nutzen für die Entwicklungsziele der Philippinen zu diskutieren.

Für das RLI reisten Philipp Blechinger, Paul Bertheau und Nicolas Commeignes vom Forschungsfeld Off-Grid Systems für eine Woche nach Manila. Ihr Besuch begann mit einer eintägigen Vorlesungsreihe für philippinische Studierende, in der deutsche Forscher aktuelle Projekte vorstellten und in die Fragestellungen der Energiewende auf den Philippinen einführten. Jens Marquardt von der Universität Halle sprach über politische Entscheidungsfindung bei Energiewendethemen, Nguyen Thinh von der TU Dortmund erläuterte die Nutzung von GIS-Programmen für die Planung von Energiesystemen, Thomas Pfeiffer von der HU Berlin stellte seine „aktions- und entscheidungsbasierte“ Methode für Energiewendeforschungsprojekte vor und Philipp Blechinger vom RLI referierte über die Hybridisierung von Inselnetzen mit Erneuerbaren Energien.

Das Symposium selbst fand zwei Tage später statt und umfasste rund 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Forschung, Politik, NGOs und dem Privatsektor. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen standen erste Ergebnisse des EnerPHIL-Projekts (Energiewende auf Philippinischen Inseln), das das RLI aktuell mit internationalen Partnern durchführt. Die Deutsche Botschaft hat EnerPHIL als besonders beispielhaftes Projekt in diesem Themenbereich ausgewählt und das Symposium dadurch angestoßen.

Eingereichte Vorschläge der Symposiumsgäste für Forschungsthemen | © RLI

Gemeinsam mit den Gästen, zu denen auch philippinische Politikerinnen und Politiker, Vertreterinnen und Vertreter des Energieministeriums, der Asian Development Bank sowie deutscher Stiftungen gehörten bot das Symposium die Gelegenheit, erste Vorschläge für Forschungskooperationen zu bewerten und zu diskutieren.

Roland Schissau, stellvertretender Leiter der deutschen Botschaft in Manila, eröffnete das Symposium und betonte in seinem Grußwort die Wichtigkeit von deutsch-philippinischen Forschungskooperationen, um die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter zu festigen. Weitere Grußworte hielten der philippinische Senator Sherwin Gatchalian sowie der EU-Delegierte Willy Hick. Beide sprachen über die Herausforderungen, die die Philippinen als Inselstaat im Bereich Energieversorgung zu bewältigen haben und das gemeinsame Ziel von UN, EU und den Philippinen selbst, allen Menschen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher und umweltfreundlicher Energie zu verschaffen.

Die Hauptansprache von Mylene Capongcol, Leiterin des Büros für Erneuerbare Energien des philippinischen Energieministeriums, leitete schließlich zum inhaltlichen Teil des Symposiums über. Sie zeigte den Ausbaustand Erneuerbarer Energiequellen auf den Philippinen auf und gab Einblicke in die Arbeit des Ministeriums, etwa Standards, die zur Erreichung der Ausbauziele entwickelt wurden.

Ergebnisse einer Live-Umfrage während des Symposiums: Die meisten Gäste betrachten regulatorische Rahmenbedingungen als das aktuell wichtigste Forschungsthema bei der Energiewende. | © RLI

Ein Hauptergebnis des Symposiums ist, dass die Dringlichkeit für zukünftige Forschungsprojekte von den Gästen weniger im Bereich der Technologie gesehen wird, sondern dass Lösungen für gesellschaftliche und politische Fragestellungen als entscheidend für das Vorankommen der Energiewende auf den Philippinen bewertet werden. Zukünftige Forschungskooperationen sollten sozialwissenschaftliche Aspekte miteinbeziehen und ihr Spektrum um diese erweitern. Als wichtige Voraussetzung wurde insbesondere eine ausreichende Finanzierung für solche Projekte genannt. Ein Anschlussprojekt an EnerPHIL mit stärkerem sozialwissenschaftlichen Fokus wurde als mögliche Option diskutiert, ebenso die Einrichtung eines Forschungszentrums für Erneuerbare Energien auf den Philippinen. Das Symposium fand seinen Abschluss in einem Abendempfang in der Botschaftsresidenz, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Debatte in zwanglosem Rahmen fortsetzen.

Ein weiterer Programmpunkt der Manilareise der RLI-Delegation war ein Workshop mit Entscheidungsträgerinnen und -trägern, der sich an das Symposium anschloss und in dem eine Projektskizze für ein mögliches EnerPHIL-Anschlussprojekt erarbeitet wurde. Diese soll gegebenenfalls bei passenden Fördermittelgebern eingereicht werden.

„Wir hatten eine wunderbare Woche und sehr konstruktiven Austausch in Manila mit dem Symposium als großes Highlight“, fasst Philipp Blechinger, RLI-Forschungsfeldleiter Off-Grid Systems, die Reise zusammen. „Die Zusammenarbeit mit den philippinischen Institutionen sowie den Kolleginnen und Kollegen der University of the Philippines war und ist sehr erfolgreich und wir freuen uns sehr, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Anschlussprojekt zu EnerPHIL geben wird. Die Philippinen sind zudem aufgrund der vorhandenen Ressourcen und der sozio-ökonomischen Situation ein spannendes Forschungsfeld für Erneuerbare-Energie-Themen und ein Land, das dringend flächendeckenden Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle benötigt. Wir fühlen uns am RLI dem siebten nachhaltigen Entwicklungsziel der Vereinten Nationen verpflichtet und möchten mit dieser Kooperation einen weiteren Beitrag dazu leisten.“

Weitere Informationen zu EnerPHIL finden Sie auf der Projektseite.

 

Fotos

© Bilder: RLI. Fotografen: Nicolas Commeignes, Eugene Esparcia , Mark Lester Cayabyab

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