In diesem Projekt werden die Vorgänge und Verfahren bei der Planung und Umsetzung von Ladeinfrastruktur in Berlin untersucht. Gemeinsam mit den Projektpartnern identifiziert das RLI Hemmnisse beim Ausbau und schlägt Methoden vor, die den Prozess für die Errichtung von Ladeinfrastruktur deutlich vereinfachen und verkürzen können.
Zunächst werden berlinspezifische Szenarien für die wachsende Elektromobilität entwickelt. Darauf aufbauend wird eine berlinweite Potenzialanalyse durchgeführt, um zukünftige Hotspots in der Stadt zu identifizieren. Davon werden anschließend die, die eine hohe Relevanz für den Verkehr in der Hauptstadt haben, in einer detaillierten Untersuchung hinsichtlich der Auswirkungen auf das Stromnetz untersucht.
Ergebnis des Projekts wird unter anderem eine interaktive Web-Plattform sein, die die Ergebnisse der Untersuchungen darstellt. Auch die Kommunikation sowie der Austausch der relevanten Daten zwischen den beteiligten Institutionen wird so ermöglicht.
Das RLI übernimmt in diesem Projekt folgende Aufgaben:
Projektleitung
Entwicklung von Elektrifizierungsszenarien für den Berliner motorisierten Individualverkehr
Stakeholder-Integration
Makroanalyse des Potenzials für Elektromobilität in ganz Berlin
Mikroanalyse für einzelne ausgewählte Standorte mit hoher Relevanz für die Stadt
Aufbau einer interaktiven Web-Plattform
Nach Abschluss des Forschungsprojekts lassen sich aus RLI-Sicht folgende Ergebnisse festhalten:
Elektromobilität ist ein zentraler Baustein um das gesteckte Ziel der Klimaneutralität Berlins bis 2050 zu erreichen.
In Anbetracht aktueller Entwicklungen sind im Jahr 2030 zwischen 250.000 und 330.000 E-Fahrzeuge in Berlin zu erwarten. Dies entspricht einer Ladeenergiemenge von bis zu 530 GWh im Jahr 2030.
Es gibt eine große Ungewissheit über zukünftige technologische Ladelösungen (etwa an einzelnen Laternen bis hin zu Ladehubs mit sehr hohen Ladeleistungen nach dem Tankstellenprinzip) und damit auch über die Anzahl an benötigten Ladepunkten
Berlin unterscheidet sich bei Gebäude- und Eigentumsverhältnissen deutlich vom Bundesdurchschnitt und auch von anderen Großstädten, so stellen die etwa 60 Prozent Straßenparker die Ladeinfrastruktur vor zusätzliche Herausforderungen
Aufgrund der Flächenkonkurrenz im öffentlichen Raum und derzeit noch schwer darstellbarer Wirtschaftlichkeit von Ladeinfrastruktur sind Mehrfachnutzungskonzepte eine wirtschaftlich und stadtgestalterisch sinnvolle Lösung
Dies erfordert gute Planung und Abstimmung aller beteiligten Akteure
Abschlussbroschüre mit detaillierteren Ergebnissen auf der Seite der Berliner Agentur für Elektromobilität